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Außen pfui, innen hui!
Wie die Moskauer wohnen
Ih wohne mit meiner Familie in einem sehzehnstökigen Platenbau am Stadtrand
von Moskau. Wenn ih aus unserem Wohnzimmerfenster shaue, sehe ih Hohspan-
nungsleitungen und andere graue Wohnsilos. Einmal haben wir zu Weihnahten
Karten vershikt, auf denen wir vor unserem neuen Zuhause zu sehen waren. »Mein
Got, das ist ja shlimmer als in der alten DDR«, war noh ein freundliher Kom-
mentar. Andere hielten uns shlihtweg für verrükt, dass wir unser kleines Einfami-
lienhaus am Stadtrand von Hamburg aufgegeben haben, um in Moskau zu leben und
zu arbeiten.
Wenn meine Frau Marina und ih um Miternaht ins Bet gehen, hören wir en-
tweder das Rüteln der Washmashine in der Wohnung über uns oder das Gekeife
des Ehepaares unter uns, an shlehten Tagen auh beides. Die Wände sind so dünn,
dass ih niht ganz ausshließen würde, wahrzunehmen, wie unser Nahbar Zahn-
paste auf seine Zahnbürste drükt, wenn es denn wenigstens draußen endlih einmal
still wäre. Im Winter pfeit der Wind durh die Fenster im Shlafzimmer, im Sommer
wird es mitunter so heiß, dass mein jüngster Sohn Max einmal fragte, ob Russland
denn zu Afrika gehöre. Pausenlos dröhnt der Straßenverkehr von der Straße unter
uns, die einmal als Nebenverkehrsstraße konzipiert war, inzwishen aber wegen des
rasant wahsenden Verkehrs ständig überlastet ist. Etwas ruhiger wird es nur zwis-
hen ein und vier Uhr nahts, wenn wenigstens einige Moskauer shlafen in dieser
Stadt, die niemals ruht. Und dann wieder am Morgen zwishen aht und zehn und
am Abend zwishen sieben und neun. Dann stehen die Autos im Stau. Dann steigen
die Abgase nah oben zu uns in den fünten Stok. Wenigstens aber haben wir mit
160 uadratmetern eine wunderbar große und günstige Wohnung. Wir haben ein
ehtes Shnäpphen ergatert. Wir zahlen umgerehnet 4200 Euro Miete!
Denn wir wohnen in einem sogenannten »Elitny Dom«, einem Elitehaus für die
Besserverdienenden, und wir leben in der teuersten Stadt Europas. Die Mieten für
Wohnungen und Büros in der russishen Hauptstadt reihen inzwishen an die von
London heran, die der teuersten deutshen Städte übertrefen sie lange shon. Ein
uadratmeter in der »Goldenen Meile« zwishen Christus-Erlöser-Kathedrale,
