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reihe mieten ständig eine Suite. Sie können diese direkt aus der Tiefgarage er-
reihen, ohne jemals die Blike mit einem anderen Gast zu kreuzen. Unter dem
Juweliersalon Louvre liegt eine kleine Shatzkammer, in der ein Oligarh seine
Sammlung von Fabergé-Eiern aufbewahrt. Der Präsident soll sie sih dort in Ruhe
angesehen haben.
Oliver Eller, der deutshe Direktor, steht in der Lobby. Die Philosophie seines
Hauses erklärt er so: »Wir verkaufen keine Zimmer oder Mahlzeiten, wir verkaufen
Erlebnisse.« Eller verkaut das »Ritz-Gefühl«. Das Gefühl, auf einer Insel der Seli-
gen zu sein. Sie erleben es, wenn Sie nah dem Bad-Butler klingeln, der für die
rihtige Füllung der Wanne sorgt, die so groß ist, dass auh ih mit meinen 1,96
Metern bequem darin Platz inde. Wenn Sie beim Aternoon-Tea dem Saxofonisten
laushen. Wenn Sie in einem dieser herrlihen »Ritz Carlton«-Beten liegen. Es ist
so phantastish, dass man es nie verlassen möhte, selbst wenn man alleine darin
shlät. Oder wenn Sie im »Jeroboam« dinieren, dem Spitzenrestaurant des
deutshen Dreisternekohs Heinz Winkler. Die fünf Gänge tragen die Handshrit
des Meisters, auh wenn er selbst niht anwesend ist. Der Restaurantkritiker
Wolfgang Siebek shwärmt: »Das Typishe ist das Fehlen jegliher Dekorationen
bei den einzelnen Gängen. Hohdelikate Kreationen ohne die geringste Kosmetik in
Form efektvoller Soßentupfer und Kräutershnipsel, das ist für den Gast, dessen
Sinne durh die mondäne Glitzerwelt der Moskauer Nähte zwangsläuig überreizt
sind, erholsam wie eine Sauna.« Apropos Sauna: Der Spabereih suht
seinesgleihen. Ein perfektes Spiel von Liht und Shaten lässt Sie den Moskauer
Alltag komplet vergessen. In die Deke sind Lampen aus Swarowski-Glas ein-
gelassen. Sie funkeln wie Sterne, und Ihr Spiegelbild tanzt mit der Bewegung des
Wassers im Shwimmbeken. Aus dem Bekenboden wahsen sante Lihtkegel. Ein
Teil der Dekenkonstruktion ist aus Glas und gibt den Blik auf den Himmel über
der russishen Hauptstadt frei. Eine Massage mit Aromatherapie lässt mih en-
dgültig in eine andere Welt entshwinden. Dann aber verkündet Tatjana, meine
Masseurin, die bitere Nahriht. »Damit Sie in der Balance bleiben, trinken Sie
heute besser keinen Rotwein«, sagt sie. Wenn es denn sein muss, denke ih, fahre
mit den Aufzug in den zwölten Stok, lümmele mih in die Sessel der O-2 Lounge,
lasse den Blik über den Roten Platz und die neonfunkelnde Twerskaja Straße sh-
weifen und bestelle mir ein Glas Riesling.
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