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Regel aus drei Gängen: Vorspeise
(hors-d'oeuvre),
z.B. gemischter Salat
oder eine Scheibe einer Wurstpastete,
als Hauptgericht (
plat principal
, oft als
plat du jour
bezeichnet) ein oft relativ
kleines Stück Fleisch (an der Küste
Fischfilet) mit Kartoffeln oder Pommes
frites (in Frankreich kurz
frites
ge-
nannt) und schließlich ein kleines
Stück Käse oder ein einfaches Dessert.
Wie man sieht, beinhaltet dieses Menü
keine regionalen Spezialitäten. Preis-
lich liegt es zwischen 10 und 16
⁄
.
Kostenlos werden dann, wie zu jedem
Menü in ganz Frankreich, in Scheiben
geschnittenes Baguette und eine Karaf-
fe Wasser serviert.
Sofern das Portemonnaie es zulässt,
kann das Menü allerdings auch groß-
zügiger zusammengestellt sein. Es be-
ginnt mit einem
Apéritif.
Man wählt
z.B. einen
Pastis
(Anisschnaps mit
Wasser, wie Ricard, Pernod oder 51).
Überall erhältliche Apéritifs sind auch
Kir
(¼ Cassis = Likör aus schwarzen Jo-
hannisbeeren + ¾ trockener Weiß-
wein) oder
Kir-Royal
, wobei der Weiß-
wein durch Champagner ersetzt wird.
Beliebt sind ferner
Porto
(Portwein)
oder, für Deutsche überraschend,
Whisky. Als bretonische Spezialität
darf hier der
Chouchen
nicht uner-
wähnt bleiben, ein dem germanischen
Met verwandtes Getränk, das auf Ci-
dre-Basis mit Honig hergestellt wird.
In guten Restaurants wird zum
Apéritif ein
Amuse-gueule
gereicht;
kleine Appetit-Anreger, vom einfachen
Salzgebäck bis hin zu virtuos zusam-
mengestellten Häppchen verschiedens-
ter Art.
Ein gepflegtes Menü beinhaltet zwei
Vorspeisen
(neben
hors-d'oeuvre
auch
entrée
genannt). Gerade hier fin-
det der Gast die fantasievollsten Spei-
sebezeichnungen. Der Kochkunst des
Küchenchefs steht oft die sprachliche
Kreativität bei der Bezeichnung seiner
kulinarischen Kreationen nichts nach.
Eine inhaltliche Beschreibung ist hier
aufgrund der Breite der Möglichkei-
ten, die zudem stark regional variiert,
schier unmöglich. Als Getränke bieten
sich im Allgemeinen ein trockener
Weißwein oder ein Rosé an.
Das
Hauptgericht
(hier nun niemals
plat du jour
) beinhaltet stets Fleisch,
Fisch oder Geflügel, wobei der Gast in
der Regel zwischen mindestens zwei
Alternativen wählen kann. Das Gemü-
se wird oft separat gereicht. Kartoffeln
gelten als Gemüse. Der Wein ist ab-
hängig vom Gericht weiß oder rot.
Es schließt sich der
Käse-Gang
an,
zu dem grundsätzlich Rotwein getrun-
ken wird. Normalerweise wird dem
Gast ein
Plateau de Fromages
mit 4 bis
5 Käsesorten angeboten, wobei man
allerdings gegen die Tischsitten ver-
stößt, wenn von mehr als zwei Sorten
ein Stück gewählt wird.
Neben dem Menü besteht in fast al-
len Restaurants die Möglichkeit,
à la
carte
zu essen, d.h. die Speisen und
ihre Reihenfolge aus einer meist lan-
gen Liste frei auszuwählen. Dies ist je-
doch in der Regel teurer als die Wahl
eines Menüs.
Beim
Dessert
schließlich erscheint
die Palette wieder (ebenso wie die na-
mentliche Bezeichnung) schier gren-
zenlos. Von Obstspeisen über Kuchen,