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Eis oder Sahnecreme-Fantasien ist al-
les möglich.
Um nun die Verdauung dieser Köst-
lichkeiten etwas zu erleichtern, wird
ein Digestif getrunken. Üblich sind
Cognac, Calvados oder verschiedene
Liköre. Wenig bekannt sind klare
Schnäpse aus Korn. Der Kaffee, sehr
stark und in einer kleinen Tasse (ver-
gleichbar dem italienischen Espresso)
serviert, beschließt die Gaumen-Orgie.
Dass ein solches Mahl seinen Preis
hat, versteht sich von selbst. Bei etwa
30 beginnt der Spaß, Obergrenze
offen. Apéritif, Wein, Digestif und Kaf-
fee werden extra berechnet.
Buchweizenmehl ( sarrazin oder blé
noir ) und Wasser geknetet. Aufgrund
des hohen Nährwertes des Buchwei-
zens, der im Mittelalter aus Asien nach
Europa eingeführt wurde, stellte dieses
Getreide lange Zeit das Grundnah-
rungsmittel der Bretonen dar. Galettes
ersetzen in den vielen Gegenden das
Brot. Heute werden sie mit Ei, Käse,
Schinken, Tomaten, Champignons und
Zwiebeln, Meeresfrüchten, Wurst etc.
belegt. Natürlich können entsprechend
individueller Wünsche unterschiedli-
che Beilagen kombiniert werden.
Crêpes aus Weizenmehl (froment) ,
Milch, Eiern und Zucker erschienen
vor etwa 100 Jahren. Erst der zuneh-
mende Wohlstand der Jahrhundert-
wende machte die Verwendung des
teuren Weizenmehls auf dem Lande
möglich. Dem heutigen Feinschme-
cker sind bei der Wahl der Beilagen
keinerlei Grenzen gesetzt: Konfitüre,
Schokolade, Honig, Mandeln, Eis, ein-
zeln oder kombiniert, wahlweise mit
Cointreau, Calvados oder Rum flam-
biert ... Dazu trinkt man Cidre „brut“,
„demi-sec“ oder „doux“ (trocken, halb-
trocken oder lieblich).
In fast jeder Ortschaft gibt es eine
Crêperie. Ob traditionell rustikal oder
eher einfach eingerichtet, vom Mobi-
liar kann nur selten auf die Qualität
der Crêpes oder Galettes geschlossen
werden. Sicherer urteilt man vielmehr
nach der Zahl der Gäste. Interessant
ist es, bei der Zubereitung zuzuschau-
en. Man staunt über die Geschicklich-
keit, mit der die Köchin/der Koch den
Teig auf der Kochplatte (bilig) mit dem
Teigschieber (rozell) verteilt.
Bretonische Spezialitäten
Apéritifs
Beginnen wir mit dem besonders er-
wähnenswerten Chouchen: Ein leicht
alkoholisches Getränk, von dem ge-
sagt wird, es sei dem germanischen
Met verwandt. Dem Chouchen sehr
ähnliche Getränke sind Hydromel und
Nektar des Dieux (Gottesnektar).
Ebenfalls Bretagne-typisch ist der
Apéritif BZH, ein aus verschiedenen
Beeren gewonnener Appetitanreger,
sowie der aus Äpfeln gewonnene
Pommeau.
Crêpes und Galettes
Die in Deutschland wohl bekanntes-
te bretonische Spezialität sind die Crê-
pes bzw. die Galettes, als salzige Ver-
sion. Beide könnte man mit hauchdün-
nen Pfannkuchen vergleichen. Der
Teig der Galettes wird aus dunklem
 
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