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schen Zonen verstärkter und verrin-
gerter Gravitation stehen. Fraglich
bleibt natürlich, wie unsere Vorfahren
solche feinen Gravitationsunterschie-
de wahrnehmen konnten. Nach dieser
These wäre es denkbar, dass an den
geologisch instabilen Punkten beson-
dere Lichterscheinungen entstanden
sein könnten, die von den Bewohnern
religiös gedeutet wurden.
Verschiedene esoterische Hypothe-
sen gelten besonderen Erdströmen
und deren Wirkung zwischen den
Steinen der Alignements.
Zum Schluss dieses Exkurses in die
Welt der Vermutungen soll die Ausle-
gung eines amerikanischen Offiziers
in den letzten Tagen des 2. Weltkrie-
ges nicht unerwähnt bleiben. Er ver-
mutete, bei den Megalithen handele
es sich um deutsche Panzersperren.
von ihnen umgrenzte Fläche. Eine sel-
tene Besonderheit stellt der viereckige
„Quadrilatère“ von Crucuno bei Er-
deven dar, dessen Seiten genau nach
den Himmelsrichtungen ausgerichtet
sind. Da allerdings viele dieser Steine
schon in grauer Vorzeit umgefallen
waren und im 19. Jahrhundert (nicht
immer sachkundig) wieder aufgerich-
tet wurden, kann nicht ausgeschlossen
werden, dass bei der Restaurierung
perfektionierendes Wunschdenken mit
im Spiel war.
Manche Archäologen nehmen an,
dass ähnlich dem bekannten Cromlec'h
von Stonehenge (Südengland) einzel-
ne Menhire durch waagerechte Stein-
platten oder Holzkonstruktionen mit-
einander verbunden waren. Laut dieser
Annahme wären die heutigen Steine
nur das Gerippe einer ehemals auf-
wendigen Gesamtkonstruktion.
Die Frage nach der kulturellen Be-
deutung dieser Enceintes kann nur in
Ansätzen beantwortet werden. Auf-
grund der zahlreichen Funde von Töp-
ferwaren (über 800 kg bei Er-Lannic)
und vieler Steinäxte wird angenom-
men, dass es sich um ein Kultzentrum
für rituelle Zusammenkünfte oder um
ein Gewerbezentrum gehandelt hat.
Eine astronomische Deutung kann -
wie bei den Alignements - in der Bre-
tagne nicht stichhaltig begründet wer-
den. Die große Zahl der Töpferwaren,
die weit über das übliche Maß von
Grabbeigaben hinausgehen, lässt Zu-
sammenhänge mit Bestattungen un-
wahrscheinlich erscheinen.
Zur Bedeutung dieser mysteriösen
Steinmonumente hat auch Erich v. Dä-
Enceintes (3000-2000 v. Chr.)
Laut Wörterbuch müsste der Begriff
als „Einfriedung“ übersetzt werden.
Dies drückt jedoch nicht das Wesentli-
che aus. Ein Enceinte wird in der
deutschsprachigen Archäologie als
„Steingehege“ bezeichnet, wobei es
sich um eine größere Anzahl von
Menhiren handelt, die kreisförmig,
oval, hufeisenförmig, aber auch recht-
eckig oder quadratisch angeordnet
sein können. Am häufigsten findet
man offene oder geschlossene Kreis-
oder Ellipsenformen (Cromlec'h), wie
z.B. auf der Insel Er-Lannic im Golf von
Morbihan oder am Ende der Aligne-
ments von Le Ménec/Carnac. Die An-
zahl der Steine variiert ebenso wie die
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