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fahren mehr Spaß. Zumal ih einen unshlagbaren Vorteil gegenüber den anderen
Verkehrsteilnehmern habe: Kambodshaner fahren grundsätzlih im driten Gang
an. Ih weiß niht, woran es liegt. Vielleiht denken sie, dass zu viel Herumgeshalte
das Getriebe zerstört. Und deshalb ist es ziemlih einfah, ihnen an der Ampel dav-
onzufahren. Dann liegen selbst im überfüllten Phnom Penh für dreißig Sekunden
die vier Spuren des Mao-Tse-Tung-Boulevards vor mir, nur für mih, einsam und
verlassen wie eine Salzwüste.
Entsheidend ist natürlih ein guter Start. Ih in der Poleposition. Neben mir ein-
ige Jugendlihe auf getunten Honda Airblades, die sih betont lässig geben. Wir tun,
als würden wir hier keine Wetrennen fahren, als ginge es niht um die Ehre, als
wäre es akzeptabel, nur der Zweite zu sein. Doh unsere Blike sind starr auf die
Ampel gehetet. Da sih Asiaten shnell langweilen, hat jede Ampel eine
Countdown-ähnlihe Digitalanzeige, welhe die Sekunden bis zum Farbwehsel an-
zeigt.
3 … 2 … 1 … Ih reiße am Gasgrif: Brrroooooaaaaaaaat! Tshak! Zweiter Gang:
Brrrööööööööööaaat! Tshak! Driter Gang: Brüüüüüaaaat! Tshak! Vierter Gang:
Mööööööööhh! Im Rükspiegel shrumpfen die Gesihter der anderen Verkehrsteil-
nehmern, ihre Masse vershwindet, träge wie eine Lawine, die erst Geshwindigkeit
aufnehmen muss.
Ih liebe es.
Nennt mih den König des Asphalts.
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