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hen Invasion 1858 wieder geteilt zu werden. Erst 1887 vereinigten die Franzosen Vi-
etnam als eine Region ihres Kolonialreihes und gaben dem Land seine heutigen
Grenzen. Tatsählih existierte Vietnam erst 1975 mit der sogenannten Wiederver-
einigung erstmals als eigenständige Nation.
Auh kulturell gibt es große Untershiede zwishen den beiden Regionen: Nord -
und Südvietnamesen sprehen untershiedlihe Dialekte. Sie geben ot zu, dass sie
sih gegenseitig kaum verstehen können. Manhe Buhstaben des Alphabets werden
in Nord- und Südvietnam untershiedlih ausgesprohen, die Menshen in beiden
Landesteilen benutzen zuweilen Ausdrüke, die im jeweils anderen unbekannt
sind - sogar die Syntax, die Wortstellung, ist in manhen Situationen untershied-
lih.
Ih blike wieder aus dem Fenster. Hinter der Küstenstadt Danang verwandelt
sih die Landshat, die Berge rüken bis an die Küste vor, der Zug shlängelt sih
am Hang entlang. In den engen Kurven ähzt der Waggon. Vietnam wirkt hier wie
ein verwunshener Garten, niht nur die westlihen Touristen, auh die Vietnames-
en unterbrehen ihre Gesprähe, reken die Hälse und stehen auf, um besser sehen
zu können. Shlingplanzen mit kopfgroßen, herzförmigen Blätern bedeken den
Hang, der unter dem Wagenfenster zur Küste hin abfällt. Das Meer stürzt sih
wütend auf rot-braune Felsen. Auf der dem Hang zugewandten Seite des Zuges sehe
ih Berge, deren Kuppen in niedrigen Wolken vershwinden. Durh jedes Tal, durh
das der Zug shleiht, ließt ein stürmender Bah aus Monsunregenwasser, den die
Wagen auf einem kleinen Baksteinviadukt französisher Bauart überqueren. Außer
den Gleisen sehe ih keine Zeihen von Zivilisation. Der berühmte Reiseshritsteller
Paul heroux shrieb einst in seinem Buh »he Great Railway Bazaar«, in dem er
eine Zugreise von London nah Asien und zurük beshreibt, er sei »unvorbereitet
auf diese Shönheit« gewesen und der Anblik habe ihn »überrasht und mit Demut
erfüllt«. Er war begeistert: »Von allen Orten, an die mih die Eisenbahn seit London
geführt hat, war dies der liebenswerteste.« Dazu muss man sagen, dass er das Land
im Jahr 1973 bereiste, zu einer Zeit, als Sandsäke, Bunker und Soldaten den An-
blik der Küste niht gerade vershönerten.
Es ist spät geworden. Die Shafnerin shiebt einen Metallwagen mit dem
Abendessen über den Gang, Hähnhenleish, Reis und Kohlstüke und ein
Plastikbeher mit Brühe, die shmekt wie das Wasser aus einer Vase mit frishen
Shnitblumen. Eine russishe Bakpakerin in Hotpants geht durh den Zug zum
Zähneputzen auf einer der Toileten. Blike folgen ihr, Köpfe drehen sih. Miniröke
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