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sieht man selten in Hanoi, und das liegt niht nur am Weter. Ih verstehe kein
Wort, aber das muss ih auh niht, um zu wissen, worüber die Männer um mih
herum gerade reden. Einer deutet auf seinem Obershenkel noh mal an, wo der
Hosenrand saß. Ein stilles Grinsen kann ih niht unterdrüken. Sie sehen mein
Läheln, fühlen sih ertappt, läheln zurük, shubsen sih gegenseitig an. Für den
Rest der Fahrt verbindet uns ein konspirativer Geist, sie teilen ihr Essen mit mir.
Ih wikele mih in ein Handtuh und versuhe zu shlafen. Als ih aufwahe, ge-
ht die Morgensonne auf, aus den Reisfeldern steigt Nebel. Es kann niht mehr weit
bis Hanoi sein: Die kleine Shafnerin bahnt sih ihren Weg durh den Wagen, wobei
sie mit einer rukartigen Bewegung die mit Kletvershlüssen angebrahten
Vorhänge von den Fenstern reißt und sih über die Shulter shmeißt. Meine
Mitreisenden wälzen sih aus ihren Sitzen, öfnen Kofer und Ruksäke.
Mit Entsetzen sehe ih, dass sie sih Anoraks und Pullover anziehen. Au weia:
Mir fällt auf, dass ih der Einzige im Zug bin, der Flip-Flops trägt.
Das ist ein weiterer Untershied zwishen Nord- und Südvietnam - das Klima.
Das des Südens ist typish für subtropishe Gebiete. Es wird vom Monsun bestimmt,
der vom Indishen Ozean herweht. Es gibt drei Jahreszeiten: eine Regenzeit, eine
Trokenzeit und die Hitzeperiode. Die Temperatur ist einigermaßen konstant: im-
mer heiß! Die meiste Zeit ist der Himmel entweder blau und die Sonne tauht alles
in ein goldgelbes Liht, oder aber er ist mit dunklen grauen Wolken verhangen,
welhe die Däher zu berühren sheinen - dazwishen gibt es wenig.
Anders das Klima im Norden: Dort gibt es vier untershiedlihe Jahreszeiten, wie
in Europa, das Klima ist deutlih kühler als im Süden, wenn auh niht so kalt wie
etwa in Deutshland. Der Himmel ist meist gräulih, von dünnen, hohshwebenden
Wolken verdekt. Winde aus Zentralasien geben der Region ein Klima, das dem Chi-
nas ähnelt. In den Monaten des Herbstes und des Winters von November bis April
bringt kühle Lut aus Sibirien und China Temperaturen mit sih, die in den Bergre-
gionen Nordvietnams manhmal bis null Grad Celsius hinabreihen. In Hanoi fällt
dann ot ein feiner kalter Nieselregen. Der Zug hält. Ih steige aus, verabshiede
mih von meinen Mitreisenden und mahe mih auf die Suhe nah einer warmen
Dushe - in Hanoi, der roten Hauptstadt Vietnams.
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