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thetik entsprah ihrer Lebenseinstellung. Das minimalistishe Design von Möbeln,
Keramik und Teppihen ist auf Ausgleih angelegt. »Es ist wie Nebel«, sagt
Ingegerd Råman, eine der berühmtesten Designerinnen, die für die Firma Orrefors
Vasen, Gläser und Lampenshirme entwirt. »Man kann es niht fangen.«
Auh heute gewinnen die Designer ihre Anregungen aus gegenwärtigen Lebens-
situationen. Das shlägt sih in einem sozial orientierten Stil nieder und in Materi-
alien, die nah Kriterien der Nahhaltigkeit ausgewählt werden. Umweltverträglih-
keit spielt an den vielen Designhohshulen eine zentrale Rolle. Konstfak gehört zu
den ältesten. Die 1844 im Süden von Stokholm gegründete Design-Uni bietet ihren
900 Studenten ein breites Ausbildungsspektrum. Die Designhohshule Umeå in
Nordshweden hat sih ganz auf Produktdesign spezialisiert, und Bekmanns
Designhögskola wurde 1939 von einem Pionier der Werbeindustrie, dem Graik-
designer Andreas Bekmann, gegründet. Im Vordergrund stehen hier die eigene Sti-
lentwiklung und der kreative Shafensprozess.
Almqvist shlug übrigens vor, der Staat solle den Frauen die Hälte seines Geldes
zukommen lassen, solange sie kein eigenes Einkommen haben. Damit könnten sie
die Kinder versorgen und häusliher Abhängigkeit entgehen. Der Reformpädagoge
war auh der Erste, der auf die Idee kam, eine Agentur einzurihten, die die Rehte
von Kindern vertrit. Heute übernimmt der Staat diese Rolle. Seit 1993 gibt es eine
Kinder-Ombudsstelle. Kinder gelten als gleihwertig. Dabei werden sie niht etwa
als kleine Erwahsene betrahtet, sondern als Wesen, die nah anderen Gesetzen
leben.
Schule ohne Zensuren
Hin und wieder treibt die Gleihbehandlung skurrile Blüten. Bis 2012 beispielsweise
bekamen Shüler erst ab der 8. Klasse Zensuren. Vorher blieb das Lernen eine gänz-
lih freiwillige Angelegenheit. Eine antiautoritäre Shulpolitik verbot jede Form von
Hierarhie. Die Lehrer waren Freunde, mit denen die Shüler zu Wohenbeginn be-
sprachen, was sie lernen wollten. Und wenn sie fanden, dass nihts Neues dabei
herauskam, konnten sie den Unterriht einfah verlassen. Die Förderung besonderer
Leistungen oder Talente war niht vorgesehen. Eine Bekannte erzählte mir, sie sei
einmal erbost in die Shule gegangen, weil die Klassenlehrerin ihrer Tohter erklärt
habe, sie solle niht mehr Mathematikaufgaben lösen als die anderen Kinder. Dem
Mädhen hate das aber Spaß gemaht … Und es kommt noh besser: Für die höher-
