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Basiscamp für den Aufstieg. Sinnvollerweise suht man sih eine Bleibe für die
Naht hier unten oder in Kyaikhto. Zwar gibt es auh zwei Hotels oben auf dem
Berg, doh die sind überteuert und niht besonders hübsh. Auh ist der Aufstieg am
Morgen shöner und weniger anstrengend.
Wer mag, kann den ganzen Pilgerweg zu Fuß zurüklegen. Es ist ein zwölf Kilo-
meter langer Pfad, bei dem 1100 Höhenmeter überwunden werden müssen, die let-
zten Kilometer auf einem Bergrüken. Alle paar Hundert Meter gibt es Verple-
gungsstände. Man kann aber auh im Basislager in einen Kleinlaster einsteigen
und sih einen Teil des Weges fahren lassen, so wie meine Begleiterin und ih es
taten. Diht gedrängt stehen die einheimishen Pilger auf der ofenen Ladelähe,
uns hat der Fahrer einen etwas kostspieligeren Platz im Führerhaus besorgt. Der
Wagen holpert Serpentinen hinauf bis zum Ende der ersten Etappe. Dort müssen
Touristen die letzten vier Kilometer des shweißtreibenden Fußmarshes zum Gipfel
antreten, während die Einheimishen weiterfahren dürfen. Für Ausländer sei die
Fahrt mit dem Lkw ab hier zu gefährlih, heißt es. Dafür kann man sih tragen
lassen, was wohlhabende Asiaten ganz selbstverständlih in Anspruh nehmen.
Europäer inden das eher entwürdigend für die Träger. Natürlih sagte ih mir: So
shlimm kann das niht sein, doh die vier grinsenden jungen Burmesen, die mit
einer Sänte neben uns her trabten, wussten, wie shnell man seine Meinung in der
Hitze ändert. Hinterher ist man immer shlauer: Sollte ih jemals wieder zum
Goldenen Felsen kommen, nehme ih die Sänte.
Damals aber ärgerte ih mih irgendwie darüber, dass die vier so selbstgewiss
waren. Nah einer halben Stunde gaben sie auf, und wir shaften es mit letzter
Krat zu einem überdahten Treppengang, der von Verkaufsbuden gesäumt wird, an
denen es kalte Getränke, Souvenirs, Gebetsketen und hanaka-Paste gibt. In den
Hinterzimmern dieser roh gezimmerten Breterbuden lebt ot die ganze Familie.
An den Ständen traditioneller Apotheken sind halb skeletierte Shädel, Bärent-
atzen und Stahelshweinborsten zu sehen, Überreste aller Tiere, die irgendwie
Heilkräte versprehen, erbeutet von Wilderern in den Wäldern der Umgebung. Ver-
mengt mit riesigen Tausendfüßlern und anderen, undeinierbaren Zutaten, werden
sie mit Alkohol übergossen. Der eklige Medizinsud, der aus diesen Klumpen organ-
isher Reste tropt, wird mit ein bisshen hanaka vermisht und dann in Fläshhen
abgefüllt. Glükliherweise ist der Inhalt nur zur äußeren Anwendung bei Sh-
merzen gedaht.
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