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hritet in der akkurat geshwungenen Handshrit des Paters, Adressen in Italien,
London und New York. Wenn ih die Briefe in Rangun einfah wegwürfe, würde es
niemand merken.
Am nähsten Morgen setzte ih mih in den Bus nah Rangun. Fünfzehn Stun-
den, aber immerhin mit Aircon, übrigens die shreklihste Busfahrt meines Lebens.
Am shlimmsten war, dass man mih trotz Tiket auf einen Hoker im Mitelgang
platzieren wollte. Ih überlegte kurz, drükte dem Fahrer zehn Dollar in die Hand
und hate wenig später einen leidlih bequemen Sitz direkt unter einem Monitor,
auf dem ununterbrohen Musikvideos liefen. Diklihe und unnatürlih hellhäutige
Frauen lugten koket hinter Oleanderbüshen hervor und sangen Dissonantes mit
Percussion-Untermalung. Fast in jedem Video tauhte irgendwo Oleander auf, und
ih überlegte mir, dass der für Burmesen vermutlih so exotish ist wie für Europäer
Orhideen. Neben meinem Fenster taten sih Abgründe auf, manhe Hunderte von
Metern tief. Jedes Mal, wenn der Bus sih über den Seitenstreifen an einem Lkw
vorbeizwängte, shwitzte ih Blut und Wasser, bis mir die Idee kam, dass ih in ein-
er höheren Mission unterwegs war. Für meinen Shmuggel im Dienst der Kirhe
sollte der Herr bite seine Hand über mih halten! Ih nahm eine Shlatablete und
vershlief den Rest der Fahrt angstfrei.
Heutzutage wird Gepäk am Flughafen immer geröntgt - ein Tipp für den Fall,
dass Sie aus Burma etwas herausshmuggeln wollen -, doh damals verliefen die
Kontrollen eher nah dem Zufallsprinzip. Man konnte geilzt werden oder auh
niht. Niemanden interessierte, ob ih etwas Verbotenes ausführte.
In Bangkok brahte ih die Briefe auf die Post und kam mir mindestens so verwe-
gen vor wie James Bond im Kalten Krieg.
Die Blume des Bösen
Noh während des britishen Empires war der Shan-Staat in Fürstentümer unter-
teilt, vergleihbar jenen der Maharadshas in Indien. In Größe und Wohlstand war-
en diese Kleinstaaten so untershiedlih wie die Völker und Stämme, die dort lebten,
etwa die Shan, Wa, Akha und Lahu. Während manhe Fürstentümer nur aus ein
paar Dörfern bestanden, waren andere mehrere Hundert uadratkilometer groß
und unterhielten eigene diplomatishe Vertretungen.
Eines war aber fast allen Shan-Staaten gemeinsam: Der Anbau von Reis, Obst
oder Gemüse war niht rentabel, weil er aufgrund der klimatishen Verhältnisse zu
