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Großteil (niht nur der hristlihen) Obershiht verdankte ihre Shulbildung im
zwanzigsten Jahrhundert konfessionellen Shulen.
Für das Weihnahtsfest kann man sih sogar glaubensübergreifend begeistern.
Die Burmesen haben Gefallen daran gefunden, zu diesem Anlass ihr Haus zu
dekorieren, ihre Familie zu beshenken und an Weihnahtsfeiern teilzunehmen. Und
im ganzen Land kennen die Kinder den Weihnahtsmann. So kommt es, dass Weih-
nahten in Burma auh ein öfentlihes Event ist. Weihnahtsfeiern inden in fast al-
len Hotels stat. Shulen und die meisten Büros sind am 25. Dezember geshlossen.
Dazu muss man allerdings sagen, dass in Burma jeder Vorwand für einen Feiertag
gut ist. Silvester beziehungsweise Neujahr wird gleih drei Mal gefeiert - nah west-
lihem, hinesishem und burmesishem Kalender -, und zum Wasserfest sind
Botshaten, Ämter und öfentlihe Einrihtungen manhmal wohenlang
geshlossen.
Allerdings liten viele Christen gerade in der Zeit der Diktatur unter Repressali-
en. Das mag allerdings weniger an ihrer Religion gelegen haben als daran, dass die
meisten Christen den rebellishen Minoritäten angehörten, die einen Guerillakrieg
gegen die Zentralregierung führten. So sollen allein in den 1990er und 2000er Jahren
über 3000 Dörfer mit Christen niedergebrannt worden sein.
Dass die zumeist hristlihen Kahin, Karen und Pa Os eine ganz eigene Form der
Nahrihtenübermitlung erfunden haten, durte ih vor wenigen Jahren am Inle-
See erleben. Ih hate mih in einem jener Hotels einquartiert, die auf Stelzen am
Rand des Sees stehen und wurde während der ganzen Zeit meines Aufenthalts
äußerst zuvorkommend behandelt. Damals vermutete ih, weil man sih mit mir als
Alleinreisendem wunderbar unterhalten, heute würde ih sagen mih aushorhen
konnte. Auh wurde mir umgehend ein Guesthouse in meinem Anshlussziel Kalaw
besorgt; dasjenige, das ih mir ausgesuht hate, war angeblih belegt.
Am Tag meiner Abreise musste ih frühmorgens aufbrehen. Hinter der Ber-
gkete ging langsam die Sonne auf, über dem noh menshenleeren See lag eine
dünne Nebelshiht, und ein paar Reiher, aufgeshrekt durh das Knatern des
Außenborders, zogen über das spiegelglate Wasser. Ein hinreißendes Bild, das ih
siher genossen häte, wäre es niht so entsetzlih kalt gewesen. Zwar steht in jedem
Reiseführer, dass es gerade im Winter nahts auf dem Shan-Plateau empindlih ab-
kühlt, aber irgendwie kann man es sih niht vorstellen, dass man dort wirklih fri-
eren soll. Tagsüber ist es rihtig heiß, da sind zehn Grad nahts doh siher mal er-
frishend - es gibt tausend weitere vermeintlihe Gründe, keinen diken Pulli ein-
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