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Welt im Allgemeinen zu erklären vermohte; mit jedem Matetee, der mir angeboten
wurde; mit jedem Film, den ih sah; mit jedem Buh, das ih las; kurzum, mit jedem
Atemzug, den ih in Argentinien und/oder in Gegenwart von Argentiniern tat, zog
mih dieses Land immer mehr in seinen Bann.
Das mag pathetish klingen und kitshig.
Aber Pathos und Melodrama sind die einzig angemessenen Gefühlslagen gegenüber
diesem Land. Von diesem Land kommt man niht mehr los. Das so weit weg ist von
allem und doh so nah dran. Dem Land, das den Tango erfunden, das so viele Reize
und so viel Potenzial zu bieten und doh so instere Abstürze zu erleiden und er-
dulden gelernt hat. Und das wegen alledem und trotz alledem so freundlih und so
aufmerksam einem Ahnungslosen wie mir seine Arme geöfnet hat. Sodass ih der
stolzeste Mensh auf Erden war, als mih in meinem zweiten Jahr in Argentinien,
kurz vor meiner Rükkehr nah Deutshland, wohl aufgrund meines Akzentes ein
Spanier fragte: »Y entonces, eres Argentino?«, »Und, du bist also Argentinier?«
Ih antwortete ihm, stolz, gerührt, und im breitesten Akzent der Porteños, dass ih,
ja, auf gewisse Weise Argentinier sei. Und dass ih nur jedem empfehlen könne, es zu
werden und für immer zu bleiben.
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