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24. Februar 1918 wird die Erste Estni-
sche Republik ausgerufen, deren Mi-
nisterpräsident Konstantin Päts wird.
mit verlieren viele Deutsch-Balten
ihren Besitz, die estnischen Bauern
hingegen können Land erwerben.
An der Universität Tartu und an den
Schulen wird nun auf Estnisch unter-
richtet. 1921 wird Estland in den Völ-
kerbund aufgenommen. 1925 wird ein
fortschrittliches Autonomiegesetz er-
lassen, welches Minderheiten beson-
dere Rechte einräumt und ihnen ge-
setzlich Kulturautonomie zubilligt (sie-
he auch „Bevölkerung: Minderheiten“).
Politisch ist das Land jedoch noch
sehr instabil. Die Regierungen wech-
seln häufig, außer einem kommunisti-
schen Putschversuch 1924, der zu ei-
nem Verbot kommunistischer Parteien
führt, schwappt in den 1930er Jahren
eine nationalsozialistische Welle ins
Land. 1934 verhängt Konstantin Päts
den Ausnahmezustand und regiert bis
1937 ohne Parlament und mit Unter-
stützung von Johan Laidoner, dem
militärischen Oberbefehlshaber. Als
1938 die neue Verfassung in Kraft tritt,
wird ein neues Parlament gewählt.
Päts wird Staatspräsident.
Estnischer Freiheitskrieg
1918-20: Kurz nach Ausrufen der
Unabhängigkeit rücken deutsche
Truppen ins Land vor, die die Macht
jedoch im Frieden von Brest-Litowsk
bereits im März wieder an Russland
abgeben. Nach dem Zusammenbruch
des Deutschen Kaiserreichs erkennen
zwar die Deutschen die estnische Un-
abhängigkeit an, dafür versuchen sow-
jetische Truppen, das Land zu erobern,
und rufen im Osten eine estnische
Sowjetrepublik aus. Ein nationales
Heer bildet sich und kämpft mit Hilfe
baltendeutscher, finnischer und weite-
rer Freiwilliger gegen die Rotarmisten.
Unter Führung von Johan Laidoner er-
ringen die Esten 1919 den Sieg im Est-
nischen Freiheitskrieg.
Erste Estnische Republik
1920-1940: Etwa 20 Jahre lang hält
die erste Estnische Republik. Am 2. Fe-
bruar 1920 wird in Dorpat (Tartu) der
Tartuer Friedensvertrag unterzeichnet,
in dem Russland auf Gebietsansprü-
che verzichtet und die Souveränität
der Estnischen Republik sowie ihre
Grenzen anerkennt. Danach werden
in der jungen Estnischen Republik
grundlegende Reformen in allen wich-
tigen gesellschaftlichen, wirtschaftli-
chen und politischen Bereichen durch-
geführt. Nach Inkrafttreten der neuen
parlamentarischen Verfassung werden
die Großgrundbesitzer im Zuge einer
radikalen Landreform enteignet. Da-
Hitler-Stalin-Pakt
23. August 1939: Im geheimen Zu-
satzprotokoll des Nichtangriffspaktes
zwischen Nazideutschland und der
Sowjetunion (Hitler-Stalin-Pakt), das
die Minister Molotow und Ribbentrop
unterschreiben, machen die Groß-
mächte über die Köpfe der baltischen
Republiken hinweg aus, wie sie den
Ostseeraum unter sich aufteilen. Est-
land wird der Sowjetunion zugeteilt,
die dort lebenden Deutsch-Balten sol-
len „heim ins Reich“ gehen.
 
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