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der die sogenannte „Zeit des Nationa-
len Erwachens“ in Estland vorantreibt.
Im mythischen Helden, der gegen das
Böse kämpft, sehen die Esten ein Sym-
bol für den Kampf gegen die Ober-
schicht, auch steht er für das Anknüp-
fen an die Vergangenheit, die eigene
Kultur. Im selben Jahr hebt Johann
Woldemar Jannsen die estnische Zei-
tung „Perno Postimees“ („Pernauer
Postbote“) aus der Taufe.
Landes voran. Die Einwohnerzahl
steigt wieder an und die Städte wach-
sen. Allerdings treibt Zar Alexander III.
die Russifizierung des Landes an. Ende
des Jahrhunderts ist Russisch Unter-
richts- und Amtssprache, die orthodo-
xe Kirche hat an Einfluss gewonnen,
die Deutsch-Balten verlieren an Ein-
fluss.
Russische Revolution
Ab 1905: Die russische Revolution
weitet sich auch auf Estland aus. In
den Städten gehen die Arbeiter auf die
Straße und beginnen zu streiken, die
Landbevölkerung greift die Gutshäu-
ser an. Im Oktober räumt der Zar dem
Volk einige Freiheiten ein und ver-
spricht eine Verbesserung der Lebens-
umstände, doch schon im Dezember
schlägt sein Heer die Aufstände nie-
der. Auf Standgerichten werden Tau-
sende zum Tode verurteilt, nach Sibiri-
en verbannt oder in Haft gesteckt. Bis
zum Ersten Weltkrieg halten dennoch
Unruhen, Streiks und Kämpfe für die
Unabhängigkeit an.
Wirtschaftlicher Aufschwung
und Russifizierung
Ab 1869: In Tartu findet das erste
nationale Sängerfest statt. Die Eröff-
nung der Eisenbahnlinie zwischen Tal-
linn und St. Petersburg ein Jahr später
bringt wirtschaftlichen Aufschwung
und treibt die Industrialisierung des
Erste Unabhängigkeit
1914-18: Die Esten nutzen die Wir-
ren des Ersten Weltkriegs und der Ok-
toberrevolution 1917 dazu, endlich ih-
re Unabhängigkeit durchzusetzen. Am
Der schwedische König Gustav Adolf II.
gründete 1632 die Universität von Dorpat,
dem heutigen Tartu
 
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