Travel Reference
In-Depth Information
ermordet und seine Frau, Charlotte
von Siemens , musste daraufhin nach
Deutschland fliehen. Heute ist in den
Nebengebäuden des Gutshofs ein lu-
xuriöses Hotel (s.u.) untergebracht, in
dem man sich wunderbar in die gute
alte Zeit versetzen kann. Selbst wenn
man auf die doch recht kostspielige
Übernachtung verzichtet - ein Besuch
des Gutshofs ist sehr lohnenswert,
nicht zuletzt wegen seiner idyllischen
Lage an der Bucht.
Koguva Ü XIX/C1
Ein paar Kilometer hinter Liiva ver-
zweigt sich die Straße. Man kann den
nach Süden führenden Weg über den
Fahrdamm wählen oder einen kleinen
Abstecher nach Koguva machen.
Koguva, ganz im Westen der Insel,
ist ein Bauernmuseum, wobei die
Häuser, die man besichtigen kann, an
ihren ursprünglichen Standorten ste-
hen und von einem bewohnten Dorf
umgeben sind. Das Freilichtmuseum
umfasst den Tooma Hof, ein typisches
Beispiel estnischer Bauernarchitektur,
eine Dorfschule aus dem 19. Jahrhun-
dert sowie eine Textilausstellung in
der Välja Farm (siehe Exkurs). Ferner
steht in der Nähe der Dorfeinfahrt auf
der linken Seite eine typische Bock-
windmühle.
Umgeben ist das unter Denkmal-
schutz gestellte Areal von moosbe-
deckten Steinmauern. Die Steine
stammen von den umliegenden Fel-
dern, wurden aufgesammelt und hier
aufgeschichtet. Dass neben dem
Ackerbau der Fischfang eine beson-
dere Rolle für die Einwohner spielte,
zeigen Boote, die auf der Mauer ange-
bracht sind. Die alten, ausgedienten
Boote galten als Freunde der Fischer
und man durfte sie allenfalls in der Jo-
Liiva Ü XIX/C1
Auf dem Weg zurück zur Hauptstra-
ße, die man in Höhe des Ortes Liiva
erreicht, kommt man in der Nähe des
Dorfes Mäla an der Grabstätte Us-
simätta vorbei, wo runde Steinkis-
tengräber aus der älteren Eisenzeit so-
wie quadratische Grabstätten gefun-
den wurden, die aus der Christus-Zeit
stammen.
Der kleine Ort Liiva mit seiner Dorf-
kirche aus dem 13. Jahrhundert liegt
ziemlich genau im Zentrum der Insel.
Die sehr hübsche Muhu-Katharinen-
kirche ist ihr ältestes architektonisches
Denkmal. An das Langhaus schließen
sich der Chorraum mit Apsis und eine
kleine Vorhalle an, sodass das Gebäu-
de stufenförmig aussieht. Im Inneren
des weißen, turmlosen Gotteshauses
sind einige Fragmente von Wandmale-
reien erhalten: lebensgroße Heiligen-
figuren an der Nordwand des Chores
und Engel in der Apsis. Die Innenein-
richtung wirkt im Vergleich zum stren-
gen Äußeren eher spielerisch.
Muhu-Katharinenkirche, Tel. 4594440, im
Sommer tgl. 10-18 Uhr.
Im Freilichtmuseum Koguva
 
Search WWH ::




Custom Search