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an mehreren Küstenabschnitten Stein-
aufschlüsse wie in Rannaniidi. Die be-
kannteste Steilküste, Üügu, ist knapp
300 Meter lang und bis zu zwölf Me-
ter hoch. Landschaftlich ist die Insel ih-
rer großen Schwester im Westen sehr
ähnlich: Weite Wacholderhaine, Küs-
tenwiesen und kleinere Moorgebiete
dominieren das Bild. Um den Ort Piiri
herum befindet sich ein Kiefernwald,
der im 19. Jahrhundert gepflanzt wur-
de. Kleinere Inseln wie Kesselaid, Vi-
irelaid, Võilaid, Suurlaid und Kõinastu,
auf denen zahlreiche Vogelarten nis-
ten, umgeben Muhu.
Funde aus der Stein-, Bronze- und Ei-
senzeit zeigen, dass Muhu bereits
2500 v. Chr. besiedelt war. In der jün-
geren Eisenzeit gehörten Muhu und
Saaremaa zu den am dichtesten besie-
delten Gebieten des Landes.
Die Geschichte des Gutshofes ist
eng mit der Familie von Buxhoeveden
verbunden. 1227 kam die deutsche
Familie nach Muhu. Der letzte Inhaber
Pädastes, Axel von Buxhoeveden , wur-
de im Winter des Jahres 1919 brutal
Die bunten Blumen
der Muhu-Tracht
Seit Ende des 19. Jahrhunderts finden
sich die Blumen, die auf Muhu wachsen,
auf den Stoffen der Inseltracht wieder:
Vergissmeinnicht und Mohn, Roggen-
blumen und Erdbeerblüten, Gänse-
blümchen und weitere heimatliche Ge-
wächse schmücken in gestickter Form
Hauben, Röcke, Strümpfe und vor allem
die bekannten Stoffschuhe der Insel.
Letztere gehören zur Inseltracht und wur-
den nur an Feiertagen getragen. Die
Stickkunst wird bis heute gepflegt und
ziert zahlreiche Souvenirs, die auf der In-
sel erhältlich sind.
Stoffe, Decken, Trachten und natürlich
auch die typischen geblümten Schuhe
sind in der Välja Farm im Bauernmu-
seum Koguva ausgestellt. Auffällig sind
die bunten Muster und die Farbenpracht
der Stoffe. Wie sich beides im Laufe der
Zeit verändert hat, wird in dem Museum
anhand von Stoffen aus verschiedenen
Zeiten dokumentiert. Die berühmtesten
Elemente dieser Handarbeitskunst sind
die Föhre von Muhu sowie die bunten
Blumen. Die Föhre, ein achteckiges Or-
nament, das von verschiedenen anderen,
meist kreuzförmigen Verzierungen ge-
schmückt ist, findet sich auf Strümpfen,
Kleidern und natürlich auf den orangefar-
benen Röcken der Muhu-Tracht.
Gutshof Pädaste Ü XIX/C-D1
Von der Hauptstraße führt, vom Ha-
fen Kuivastu kommend, links eine Stra-
ße Richtung Pädaste (ausgeschildert).
Der Gutshof Pädaste vom Ende des
19. Jahrhunderts, seine sehr gut erhal-
tenen Nebengebäude sowie der unter
Naturschutz stehende Park mit Tro-
ckenmauern und altem Baumbestand
bilden ein harmonisches Ensemble.
Vor der Erbauung der heutigen Ge-
bäude muss dort schon ein Gutshof
gestanden haben. 1566 wurde dieser
erstmalig erwähnt: Der König von Dä-
nemark, Frederik II. , honorierte damals
die Familie von Knorr für ihre Verdiens-
te für die Dänische Krone, indem er ihr
das Anwesen schenkte.
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