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Die letzte große Katastrophe ereilte
Narva im 20. Jahrhundert. Während
der russischen „Befreiung“ im März
1944 wurden 98 % der Stadt durch
russische Bomben, aber auch durch
deutsche Rückzugsgefechte zerstört.
Vom barocken Narva der Schweden-
zeit, das über die Landesgrenzen hi-
naus für seine Schönheit bekannt war,
blieben nichts als Ruinen übrig. Zu
Sowjetzeiten wurde Narva im damals
üblichen Baustil wieder aufgebaut -
was man bis heute sehen kann. Es wur-
den gezielt russische Familien hier
angesiedelt, was den hohen Anteil an
russischer Bevölkerung erklärt. 1922
waren ca. 63 % der Bewohner Esten,
1989 nur noch drei Prozent. Bis heute
hat sich an diesem Verhältnis nicht viel
geändert.
Tipp: In der Tallinner Domkirche
kann man auf dem Grabstein des
schwedischen Heerführers Pontus de
la Gardie eine Schlachtszene des Jah-
res 1581 besichtigen, die einzige Dar-
stellung, auf der die mittelalterliche
Stadtmauer Narvas zu sehen ist.
von dem gut 50 Meter hohen Turm
Langer Hermann dominiert wird.
Doch vorher sollte man links einen
Blick um die Ecke werfen. Hinter dem
schönen Burgcafé Rondeel, das leider
oft geschlossen ist bzw. nur zu be-
stimmten Anlässen geöffnet wird, fin-
det man eine Lenin-Figur, die früher
auf dem Peetri-Platz aufgestellt war.
Bei diesem Lenin-Denkmal handelt es
sich wohl um das einzige des Landes,
Hermannsfestung
Die touristische Hauptattraktion Nar-
vas, wenn nicht sogar der Grund,
überhaupt dorthin zu fahren, ist ohne
Zweifel die stattliche Burg. Ausgehend
vom Peetri-Platz, schlendert man zu-
nächst durch den kleinen Schlossgar-
ten (Lossiaed), der eher einem be-
grünten Platz als einem Garten ähnelt,
und betritt dann durch einen Torbo-
gen den Burghof. Von hier aus bietet
sich ein guter Blick auf die Anlage, die
Die Hermannsfestung hat viele
verschiedene Herrscher gesehen
 
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