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Im Gebäude der ehemaligen See-
mannsschule, das zu Sowjetzeiten als
Grenzschutzhaus diente, befindet sich
heute ein kleines Meeresmuseum. Ein
Besuch lohnt sich, vor allem wenn
man das Glück hat, den Betreiber und
Gründer, Aarne Vaik, anzutreffen. Von
ihm stammen auch die 365 verschie-
denen Meeresansichten. Die kleinen
Gemälde hat er selbst angefertigt, sie
zeigen immer dasselbe und doch so
unterschiedlich wirkende Motiv: das
Meer, von seinem Küchenfenster aus
gesehen. Im Inneren sieht man außer-
dem Schiffsmodelle, darunter ein
nachgebauter Einbaum und alles, was
man im und um das Meer findet.
Den Ort und seine Umgebung kann
man auf mehreren Wander- oder Rad-
wegen (s.o.) erkunden, die am kleinen
Friedhof beginnen. Inmitten der alten
Grabsteine steht auch eine schlichte
Kapelle, die Nachkommen der hier
einst ansässigen Familie Dellingshau-
sen , zu der auch der letzte Haupt-
mann der Estländischen Ritterschaft
gehörte, restaurieren ließen.
Käsmu Meremuuseum, Tel. 3238136, mo-
bil 5297135, muuseum@kasmu.ee.
Stein aufhebt und ihn dann - mit dem
Rücken zum Haufen - über die Schul-
ter hinweg daraufwirft. Dabei darf
man sich etwas wünschen. Die (wenig
glaubwürdige) Legende sagt, dass
Schwedenkönig Gustav Adolf II. den
ersten Stein dort hingelegt haben soll.
Die Insel vor der Küste wird seltsamer-
weise manchmal Teufelsinsel, manch-
mal Roseninsel genannt, Letzteres
wahrscheinlich, weil hier Unmengen
an wilden Rosen blühen. Im Sommer
kann man trockenen Fußes hinüber-
waten.
Zwischen Palmse
und Kolga
Ü III/D2
Kurz hinter Palmse liegen zwei große
Steinhaufen auf einem Feld, die „Hun-
gersteine“. Während einer Hungers-
not hatte der Gutsherr die Bauern mit
Getreide versorgt. Als Dank dafür
sammelten sie die auf den Feldern ver-
teilten Steine und schichteten sie zu
zwei Hügeln auf.
Die etwa 20 Meter hohe Linde von
Illumäe, etwa vier Kilometer nord-
westlich von Palmse, wird als heilig
verehrt. Nicht weit von ihr wurde 1843
anstelle eines hölzernen Vorgänger-
baus eine Steinkapelle errichtet, de-
ren Fenster von Wappen freier estni-
scher Bauern geziert werden. Auf dem
Waldfriedhof mit seinen schmiede-
eisernen und steinernen Kreuzen und
Grabplatten liegen viele der berühm-
ten Mitglieder der Familie von der Pah-
len begraben.
Folgt man der Straße weiter nach
Westen, passiert man das Denkmal
Findlingsfeld
Westlich des Ortes erstreckt sich auf
über 400 Hektar das umfangreichste
Findlingsfeld Estlands. Die Landschaft
ist über und über mit teilweise be-
moosten Findlingen unterschiedlichs-
ter Größe übersät. Ein kleiner Spazier-
gang durch den Wald lohnt sich. Am
Ende des Pfades liegt rechter Hand ein
großer Steinhaufen. Es soll Glück
bringen, wenn man im Wald einen
 
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