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bieren. Die Pikk Jalg betritt man am
unteren Ende durch einen Torturm aus
dem Jahr 1380. Die Lühike Jalg be-
ginnt gegenüber der Nikolaikirche. Im
Mittelalter wurde die Lühike Jalg von
Fußgängern benutzt, während Reiter
und Kutschen die Pikk Jalg frequen-
tierten.
Auf dem Weg laden Galerien wie
die „Galerii Kaks“ oder „Galerii 36“ zu
einer Verschnaufpause ein. Sie bieten
weit mehr als die typischen Souvenirs
wie Bernsteinketten, gestrickte Socken
oder Kochlöffel aus Wacholderholz.
Zeitgenössische Designer wie Helina
Tilk, die in ihrem gleichnamigen Ge-
schäft Geschirr mit Tiermotiven ver-
kauft, die einem Comic entsprungen
sein könnten, wurden bislang noch
nicht von eintönigen Souvenirläden
verdrängt.
Tat will es nicht so recht in das mittel-
alterliche Architekturensemble der
Oberstadt passen. Doch nicht nur das,
die Kirche galt zur Zeit ihrer Erbauung
als deutliches Symbol der Russifizie-
rung. Mit ihrem Bau wollte der russi-
sche Zar ein politisches Zeichen set-
zen und den Macht- und Überlegen-
heitsanspruch Russlands gegenüber
der lutherischen Bevölkerung - Deut-
schen und Esten - unterstreichen. Be-
wusst wurde der wohl repräsentativste
Aleksander-Nevski-Kathedrale
Hoch auf dem Domberg (Toompea)
dominiert die orthodoxe Aleksander-
Nevski-Kathedrale (Lossiplats 19, täg-
lich 8-19 Uhr) mit ihren fünf Zwiebel-
türmen bereits seit über einem Jahr-
hundert das Stadtbild. Erbaut wurde
sie in den Jahren 1894-1900 vom Ar-
chitekten Michael Preobrazenskij im
historistischen Stil. Vorbild waren
fünftürmige Kirchen aus dem 17. Jahr-
hundert, wie man sie beispielsweise in
Moskau findet.
Obgleich sie ein beliebtes Fotomotiv
für Touristen abgibt, die vom üppig ge-
schmückten und märchenhaft wirken-
den Inneren und Äußeren der Kirche
fasziniert sind, schätzen viele Esten
das Bauwerk nicht besonders. In der
Perfekter Kitsch und nicht
jedermanns Geschmack:
die Aleksander-Nevski-Kathedrale
 
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