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sich einen Überblick über die estni-
sche Kunstszene verschaffen will, soll-
te das Kunstmuseum Kumu in Tallinn,
das Museum für moderne Kunst in
Pärnu oder das private Kunstmuseum
in Viinistu (Nationalpark Lahemaa)
besuchen. Sehr sehenswert ist auch
das außergewöhnliche Ants-Laikmaa-
Haus in Taebla nahe Haapsalu.
Gerade im Kumu finden sich auch
viele Skulpturen der bedeutenden est-
nischen Bildhauer, darunter Werke
des ersten professionellen estnischen
Bildhauers August Ludwig Weizen-
berg (1837-1921), der oftmals Motive
aus dem Kalevipoeg-Epos aufgriff,
oder von Amandus Adamson (1855-
1929), der Mitglied der Kunstakade-
mie in St. Petersburg war und u.a. das
Russalka-Denkmal in Kadriorg/Tallinn
schuf.
Rein Raamat (geb. 1931) verbunden
ist, dem ersten estnischen Animations-
filmemacher, der international erfolg-
reich wurde. Beide Studios gingen aus
dem von Elbert Tuganov (geb. 1920)
1957 gegründeten Animationsfilmstu-
dio Tallinnfilm hervor, das bereits zu
Sowjetzeiten sehr erfolgreich war. Ei-
ner der jüngsten Filme von Eesti Joo-
nisfilm ist „Lotte im Dorf der Erfinder“
(2006), der in den Babelsberg Studios
in Deutschland fertiggestellt wurde
und ebenfalls von den Abenteuern ei-
nes Hundes handelt. Nachdem er auf
dem Filmfestival in Cannes von sich re-
den machte, soll er auch in anderen
Ländern gezeigt werden. Zuvor lief
bereits eine Zeichentrickserie über
Lotte auf dem deutschen Sender KiKa.
Zu den bekanntesten Animationsfil-
memachern gehört Priit Pärn (geb.
1946), dessen Debüt 1977 „Ist die Er-
de rund?“ war. Seine Filme gelten als
kritisch, auch schon zu Sowjetzeiten,
als er den Verfall des Sowjetsystems
thematisierte wie etwa im Film „Früh-
stück im Gras“ von 1987, der interna-
tional vielfach ausgezeichnet wurde,
im eigenen Land aber an die Grenzen
der Zensur stieß. Neuere Filme wie
„Die Nacht der Karotten“ (1998) oder
„Karl und Marilyn“(2003) wurden auf
internationalen Festivals gezeigt.
International ausgezeichnet wurde
auch der Film „Revolution der Schwei-
ne“ („Sigade revolutsioon“) von René
Reinumägi und Jaak Kilmi aus dem
Jahr 2004. Im Land fanden ferner der
Kinderanimationsfilm „Ladybird Christ-
mas“ (2001) und Elmo Nüganens Film
„Namen auf der Marmortafel“ (2002)
Film
Der erste estnische Spielfilm wurde
1914 gedreht, eine politische Satire
mit dem Namen „Bärenjagd in Pärnu-
maa“ von Johannes Pääsuke (1892-
1918), dem „Vater des estnischen
Films“. Einer der ersten Trickfilme war
„Die Abenteuer des Hundes Juku“
(„Kutsu-Juku seiklusi“) der Regisseure
Voldemar Päts, Elmar Janimägi und
Aleksander Teppor.
Heute ist das Land vor allem für Do-
kumentar- und herausragende Anima-
tions- und Zeichentrickfilme be-
kannt. Namhafte Animationsfilmstu-
dios sind Nukufilm und Eesti Joonis-
film, welches eng mit dem Namen
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