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Giovanni Bertini brachte das Werk
nach Plänen von Leon Battista Alber-
ti 1470 zu Ende, indem er erstmals
Gesimse um die von ihm als Struktu-
rierung angebrachten Halb- und Eck-
säulen vorspringend herumführte,
was den Baukörper horizontal glie-
derte und als visuell gelungene Ba-
sis für die rundfenstergeschmück-
te Attika diente. Mit Voluten, den ge-
schwungenen Schnecken, wurde
beidseitig der Attika die Kreisform
aufgenommen, eine geschickte Über-
leitung und Abschwächung des wuch-
tigen Obergeschosses und ein Mittel,
um die Pultdächer der Seitenschiffe
zu verbergen.
Betritt man das Kircheninnere über
den kleinen, mauerbewehrten ehe-
maligen Klosterfriedhof, nehmen so-
fort die gewaltigen Deckengewölbe
hoch oben und die schlanken Säu-
len der Basilika gefangen, deren Bö-
gen freien Blick auf die Seitenschif-
fe gewähren. Vom Hauptportal bis
zum Chor misst der Baukörper 99 m.
An prominenter Stelle im Geviert der
letzten Säulenpaare vor dem Quer-
schiff hängt das bemalte Kreuz von
Giotto (um 1290) mit seiner anrüh-
renden Darstellung der Gesichtszü-
ge Jesu.
Die Marmorkanzel an der zwei-
ten Säule links wurde von Brunelle-
schi entworfen (1443), das Fresko an
der Wand des Seitenschiffes dahin-
ter stammt von Masaccio (1427): Die
Dreifaltigkeit zeigt Jesus am Kreuz,
über seinem Haupt schwebt der Hei-
lige Geist als Taube und dahinter brei-
tet Gottvater die Arme. Zu Jesu Füßen
stehen Maria und Josef und kniet das
Stifterehepaar. Ihre Gesichtszüge wir-
ken tief verstört, Maria und Josef zei-
gen sich hinnehmend. Mit dieser poin-
tierten Darstellung gilt es als eines von
Masaccios Meisterwerken.
In der Hauptchorkapelle hat Ghir-
landaio Szenen aus dem Leben Ma-
rias und Johannes des Täufers ver-
ewigt, an denen auch zahlreiche
Florentiner Bürger seinerzeit teilneh-
men, in der Cappella Filippo Strozzi
gleich rechts schuf Filippino Lippi
1489 Bilder aus dem Leben des Apo-
stels Philippus für das Grabmal des
Bankiers Filippo Strozzi und in der
Cappella Strozzi di Mantova linker-
hand des Hauptchors am Beginn
des rückwärtigen Hauptschiffes mal-
te Nardo di Cione 1357 Szenen aus
Dantes „Göttlicher Komödie“.
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