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Nicolás Guillén
Jesús Diaz
Der Mulatte vereint spanische Ge-
dichtmetrik mit cubanischer Aller-
weltssprache. Geboren ist er 1902 in
Camagüey und in La Habana 1989 ge-
storben. Seine wichtigsten Publikatio-
nen sind „Motivos del Son“, „Cantos
para soldados y sones para turistas“
und „El gran Zoo“. Der Kampf für die
Gleichberechtigung der Farbigen und
der Kampf gegen den Kolonialismus
bestimmen seine Werke.
Geboren 1941 in La Habana, studierte
er Philosophie und Literatur. Er war
Drehbuchautor und schrieb zahl-
reiche, z. T. sehr kritische Bücher. Das
brachte ihm die Kritik der Regierung
ein, so dass er Anfang der 1990er
nach Deutschland emigrierte. Danach
lebte er in Spanien, wo er 2002 starb.
Seine Werke fallen durch eine schar-
fe Beobachtung menschlicher Indivi-
duen und ihrer Handlungen auf. Sein
erfolgreichstes Werk, „Die Initialen
der Erde“, schildert die Geschichte
um Carlos, der zwischen der Naturreli-
gion und dem Alltag im Sozialismus
hin und her gerissen wird. Wir neh-
men Teil an seinen Zweifeln, an Hel-
denhaftem und Gewöhnlichem - sehr
packend erzählt.
Sein wichtigstes Werk „Die Haut
und die Maske“ besticht durch eine
exzellente Sprache. Es geht um ein
Filmteam, das in La Habana einen Film
über eine Familienzusammenführung
drehen will. Die Themen sind: Eifer-
sucht, Begehren, Furcht vor Zensur
und Geldmangel.
„Erzähl mir von Kuba“ erschien
2001 auf Deutsch bei Piper. Es ist die
Geschichte des Zahnarztes Stalin Mar-
tinez der sich in Miami aus Liebeskum-
mer als Bootsflüchtling ausgibt.
2003 schließlich ist sein letztes Buch,
„Die Dolmetscherin“, auf Deutsch er-
schienen. Diese wahnwitzige Ge-
schichte dreht sich um den impoten-
ten Bárbaro, der nach Sibirien geht,
um über die Baikal-Amur-Eisenbahn
zu schreiben.
José Lezama Lima
Der Autor, der 1910 als Sohn eines
Oberst geboren wurde, studierte Jura
und gab später literarische Zeitschrif-
ten heraus. Nach der Revolution arbei-
tete er in der Kulturpolitik.
„Paradiso“ gilt als sein wichtigstes
Werk. Es ist eine Familiensaga um den
Jugendlichen José Cemi, die im alten
La Habana spielt. Das Buch verlangt
ungeteilte Aufmerksamkeit, da es mit
Metaphern sehr reich gesegnet ist.
Octavio Paz soll gesagt haben: „Ein
Wortgebäude unglaublichen Reich-
tums“, das stimmt. Es werden aus
Worthäusern Satzstraßen gewoben,
zu Stadtteilen getürmt, dass man in al-
len Gassen und auf allen Plätzen die-
ser Sprachstadt unrettbar untergehen
kann - ein Abenteuer!
Im Zentrum La Habanas ist ihm ein
Museum gewidmet (Calle Trocadero
No. 162, e/ Industria y Consulado).
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