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Zoé Valdés
Was lag näher als eine Geschichte
über das Leben in beiden Welten zu
schreiben. „Träumen auf Cubanisch“
(S. Fischer, 1992) erzählt die Ge-
schichte von Frauen dreier Generatio-
nen. Zwei leben in den USA, die
Großmutter ist in Cuba geblieben und
schreibt jeden Monat einen Liebes-
brief an ihren Ex-Geliebten. Diese Brie-
fe schickt sie jedoch nie ab.
Die einfallsreiche Erotomanin Zoé
Valdés hat in Deutschland ein breites
Publikum gefunden, das sich von den
Castro-feindlichen Anwürfen der Asy-
lantin nicht schrecken lässt. Ihr Roman
„Das tägliche Nichts“ (La nada coti-
diana) wurde ein Bestseller.
Daína Chaviano
Ernest Miller Hemingway
Sie wurde in Cuba mit Science-Fiction
bekannt und lebt seit 1991 in Miami.
Nostalgikern und Mythenverklärten
suggeriert die Autorin, nirgends werde
so hingebungsvoll kopuliert wie auf
Cuba. Der Roman erhielt 1998 in Spa-
nien den Azorín-Preis. Eine vergleich-
bare Ehrung ist keinem Miami-Cuba-
ner je widerfahren, die galten bislang
in literarischen Kreisen als zu rechtslas-
tig und politisch untragbar.
„Havanna Blues“ erschien im Lich-
tenberg Verlag. Es geht um den Flei-
scher Toño, der in Cuba gut angese-
hen ist, da jeder hinter seiner Ware her
ist. So kommt es, dass er sich den Ein-
tritt ins Tropicana mit Hackfleisch er-
kauft. Er kann sich drei Liebschaften
gleichzeitig leisten, und auch seinen
Freund Gilberto umschwärmen die
Frauen in der Hoffnung, etwas abzu-
bekommen.
Auch ein bedeutender US-Amerikaner
hat mit der Antilleninsel zu tun: Ernest
Hemingway, der 1899 geborene Sohn
eines Landarztes, begeisterte sich fürs
Jagen und Fischen. Achtzehnjährig
wurde er Reporter. Im Ersten Welt-
krieg meldete sich Hemingway freiwil-
lig und wurde verwundet. Später war
er Berichterstatter im spanischen Bür-
gerkrieg, dann in China, in Cuba und
bei der Invasion der Alliierten. 1961
beging er Selbstmord.
Sein Thema ist der Mann, der sich
überall bewähren muss: bei der Jagd,
der Fischerei und im Krieg. Seine Wer-
ke handeln von selbstgesetzten Nor-
men, von Todesverachtung und inne-
ren Werten. Trotzdem sind seine Texte
schnörkellos, geradlinig erzählt und
weitgehend „pathosfrei“.
Der Schriftsteller lebte 20 Jahre auf
Cuba. Im Stadtteil San Francisco de
Paula kann man seine Finca Vigia be-
suchen. Hier schrieb er große Teile sei-
ner Werke: „Haben und Nichthaben“
(1937) und „Wem die Stunde schlägt“
(1940). Danach 1952 das in Cuba
spielende „Der alte Mann und das
Cristina Garcia
Sie wurde 1958 in La Habana gebo-
ren, wuchs aber in New York auf. Heu-
te arbeitet sie in Kalifornien als Korres-
pondentin für das Time-Magazin.
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