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zung“ nur noch annähernd 1000 Indí-
genas auf dem Archipel.
Der von Haiti über die Meerenge
nach Cuba geflohene Häuptling Ha-
tuey begann einen aussichtslosen
Kampf gegen die Mörder. Er wurde
von den Spaniern gefangen genom-
men. Dann stellte man ihn vor die
Wahl, sich taufen zu lassen, oder zu
sterben. Daraufhin soll der Häuptling
gefragt haben, ob er denn nach sei-
nem Tode in den Himmel käme. Nach
der Bejahung durch die Spanier fragte
er weiter, ob auch die Spanier nach
ihrem Tode in den Himmel kämen. Als
das ebenfalls bestätigt wurde, antwor-
tete er, er verspüre kein Verlangen,
dorthin zu kommen, wo die Spanier
seien. Daraufhin verbrannte man ihn.
Selbst als der Pater Bartolomé de las
Casas einen Brief an König Phillip II.
schrieb, in dem er als Augenzeuge die
entsetzlichen Gräueltaten seiner
Landsleute geißelte, änderte sich
nichts. Nach nicht einmal 160 Jahren
waren alle Indios ausgerottet.
Das den Azteken geraubte Silber
wird in La Habana eingeschmolzen
und dann werden daraus Münzen im
Wert von 8 Reales geprägt. Die sollen
dann nach Spanien gebracht werden.
1715 verlässt eine große Flotte mit ei-
ner solchen Ladung den Hafen von La
Habana und sinkt mit 7 Millionen
Münzen bei einem Piratenüberfall.
Der größte Teil ist im Laufe der Jahre
zwischen Florida und Cuba wieder ge-
funden worden, aber man sucht im-
mer noch nach Silber im Golf.
Sklaverei
Das Zuckerrohr wird in der Folgezeit
Hauptexportgut der Insel. Um es zu
ernten, zu transportieren und zu verar-
beiten, brauchte man Menschen. Da
die Indios ausgerottet waren, mussten
neue Arbeitskräfte her. Also versorg-
ten sich die Plantagenbesitzer mit Ar-
beitern aus Afrika. In den 20er Jahren
des 16. Jh. treffen die ersten Schiffe
mit Sklaven ein. Karl V. von Spanien
hatte den Transport von 4000 Sklaven
in die karibischen Kolonien gestattet.
In den nächsten 300 Jahren wurden
rd. 850.000 (!) Afrikaner verschleppt.
Es waren meist Menschen aus Nigeria
und Ostbenin. Dazu Bantus, Calabar
und Mandingos, um nur die bekann-
testen Gruppen zu nennen. Man be-
handelte sie wie Vieh, und machte sie
mit drakonischen Strafen gefügig.
Das Wort chimarron bedeutet soviel
wie entlaufener Sklave. Die meisten
Sklaven gingen in die Berge und ver-
suchten sich dort vor den Sklavenjä-
gern und ihren Hunden zu verstecken.
Wirtschaftlicher Aufschwung
Ab dem 16. Jh. erlebt Cuba den größ-
ten Aufschwung. Doch nicht nur durch
den Anbau von Zuckerrohr, das Ko-
lumbus von den Kanaren mitbrachte,
sondern auch durch Freibeuter sowie
durch goldgierige Spanier wächst der
Wohlstand. Der Hafen von La Habana
wird der Sammelpunkt der Silberflot-
ten. Der König von Spanien, Phillip II.,
verfügt, dass nur noch größere Schiffs-
verbände über den Atlantik fahren dür-
fen, man fürchtet die Piraten.
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