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Wurden sie gefunden, unterzog man
sie grausamen Strafen. Die Sklaven üb-
ten passiven Widerstand in der Form,
dass z. B. die Sklavenfrauen den Her-
ren keine Kinder schenken wollten.
Die Unfruchtbarkeit der Frauen stieg.
Unterstützt durch afrikanische gehei-
me Rezepte mit der Papayafrucht,
ging die Geburtenrate der schwarzen
Frauen drastisch zurück.
Nach der französischen Revolution
benutzen die Sklaven der französi-
schen Herren auf Haiti die Gelegen-
heit, Freiheit und Gleichheit für sich
einzufordern. Sie erheben sich mit
solch einer Macht, dass viele Franzo-
sen ihr Heil in der Flucht suchen und
nach Cuba entkommen. Sie bringen
dabei ihre Kenntnisse der Kaffee- und
Tabakpflanzung mit auf die Antillen-
insel.
Die spanische Krone erlaubt nun
den Handel mit Amerika, um die Ein-
nahmen ihrer Erzfeinde, der Englän-
der, zu schwächen. Das Geschäft mit
dem Zucker in Cuba boomt.
Etwa um 1812 beginnt sich auch auf
Cuba ein Widerstandspotential zu ent-
wickeln. Die cubanischen Sklaven be-
kommen trotz Nachrichtensperre mit,
was auf Haiti passiert war und begin-
nen ebenfalls mit dem Widerstand.
Gegen die Feuerwaffen ihrer Unter-
drücker haben sie jedoch keine Chan-
ce. Auch die wenigen, organisierten
Aufstände scheitern. Auf die Köpfe der
entflohenen Sklaven werden von den
weißen Herren Gelder ausgesetzt, was
Piraten
Piraten ein. In Folge dieser Kleinkriege
wurden auch fast alle cubanischen
Städte von Plünderern verschiedener
Nationen heimgesucht. Die tief einge-
schnittenen Naturbuchten der Karibik
waren ideale Verstecke für die Schiffe
der Freibeuter. Deshalb ließen die Spa-
nier die Hafenstädte Cubas mit starken
Geschützstellungen versehen und die
Piraten suchten sich leichtere Beute,
wie etwa die Stadt Camagüey auf dem
Festland.
Die Silberschiffe der Spanier waren
meist Schoner und Karavellen, große
schwerfällige Schiffe mit mehreren
Decks. Als Begleitung gab man ihnen
wendigere Galeonen mit. Durch diese
Aktivitäten wurde Louis Stevenson zu
seinem Roman „Die Schatzinsel“ ange-
regt. Heute vermutet man, dass er da-
mit die cubanische Insel meinte, die
heute Isla de la Juventud heißt. Bis zum
Fall des spanischen Handelsmonopols
1762 beteiligten sich viele Hafenstädte
Cubas selbst am Schmuggel.
Im 16. Jh. sammelten sich Sträflinge,
Abenteurer und Seeleute in der Ge-
gend um Cuba, da ihnen die Inseln
Schutz boten. Das waren die ersten Pi-
raten, die meist noch ganz normalen
Beschäftigungen, wie etwa Jagen und
Fischen nachgingen. Als die ersten spa-
nischen Schiffe mit Silber beladen in
der Karibik kreuzten, zogen sie sich als-
bald den Neid der Besitzlosen zu.
Als Piraten bezeichnete man bald alle
Kriminellen zur See. Es gab Piraten, die
auf eigene Rechnung plünderten und
Leute wie Piet Henry Morgan und Sir
Francis Drake, die im Auftrag der engli-
schen Krone segelten. Die Engländer
hatten es natürlich auch auf die Schiffe
der Spanier abgesehen. Bald kamen die
Holländer und Franzosen mit Jaques de
Sores als weitere Feinde Spaniens hin-
zu. Auch zwei Frauen, Anne Bonny und
Mary Reed, reihten sich in die Liste der
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