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Schlacht von Aljubarrota 1385 gelang João I. mit seinem Befehlshaber Nu-
no Álvaro Pereira und mit der Unterstützung englischer Bogenschützen
der Befreiungsschlag gegen den Erbfeind Kastilien-Leon. Er begründete
mit dem Haus Avis die zweite portugiesische Dynastie. Zum Dank für den
Sieg ließ er das Kloster Santa Maria da Vitoria in Batalha bauen. Das wich-
tigste gotische Bauwerk im Land steht seither symbolisch für Portugals Un-
abhängigkeit. Unter der Avis-Dynastie stieg Portugal zur führenden See-
und Kolonialmacht auf.
Die militärische Hilfe Englands legte den Grundstein für den histori-
schen „Tratado de Windsor“, eine langfristige Allianz zwischen beiden
Ländern. Besiegelt wurde der Pakt 1387 mit der Heirat Joãos I. und Philip-
pa de Lencastre, der Enkelin des englischen Königs Edward III. Deren vier-
ter Sohn, Prinz Heinrich, sollte später die ausschlaggebende Rolle bei den
portugiesischen Entdeckungsfahrten spielen.
Aufbruch zu unbekannten Ufern:
mit Entdeckergeist zur Kolonialmacht
(15. Jh. bis 17. Jh.)
„Aqui ... onde a terra acaba e o mar começa“
„Hier ... wo das Land endet und das Meer beginnt“
( Luís de Camões, aus „Os Lusiadas“)
Das ruhmreichste Kapitel in Portugals Geschichte begann mit Heinrich
dem Seefahrer ( Henrique O Navegador, 1394-1460). Sein Name ziert
heute Straßen, Restaurants und Denkmäler im ganzen Land. Der Prinz
kam am 3. März 1394 als vierter Sohn des Königs João I. und seiner engli-
schen Gemahlin Philippa de Lencastre zur Welt. Er gilt als Wegbereiter der
glorreichsten Epoche des kleinen Königreichs. Einer Zeit, die die Gestal-
tung unserer heutigen Weltkarte maßgeblich mitbestimmte.
Dazu muss erwähnt werden, dass Portugal Ende des 14.Jh. gerade ein-
mal eine Million Einwohner zählte. Die meisten davon waren Bauern und
Leibeigene von kirchlichen und weltlichen Großgrundbesitzern. In der
Hauptstadt Lissabon lebten nicht mehr als 40.000 Menschen. Das Vorha-
ben, einen unbekannten Ozean mit Schiffen zu befahren, grenzte nach
damaligem Wissensstand an Wahnsinn.
Die Visionen und Studien einer kleinen wissenschaftlichen Elite und das
Kapital des Christusritterordens machte die maritime Expansion Portugals
überhaupt erst möglich.
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