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Das portugiesische christliche Königreich expandierte nach und nach
gen Süden. Das strategisch wichtige Lissabon (Al-Ashbouna zu dieser
Zeit) befand sich aber noch immer in arabischer Hand. Im Jahr 1147 se-
gelten 164 Schiffe im Rahmen des zweiten Kreuzzugs mit deutschen, fran-
zösischen und englischen Kreuzrittern gen Palästina und machten in Porto
Halt. Afonso Henriques fehlten die Truppen für eine Eroberung Lissabons.
Also ließ er den Bischof von Porto mit den Kreuzfahrern einen Deal aus-
handeln. Für ihre Unterstützung bei der Rückeroberung von Lissabon soll-
ten sie das Recht auf die Plünderung der Stadt erhalten. Die Kreuzritter zö-
gerten zunächst, da sie ihre Reise nach Jerusalem nicht hinausschieben
wollten, sahen aber gleichzeitig eine gute Gelegenheit, ihre Reisekasse
aufzubessern. Also stimmten sie zu und rückten nach Lissabon vor, um
Afonso Henriques zu unterstützen. Von Juli bis Oktober 1147 dauerten die
Kämpfe um und die Belagerung von Lissabon, schließlich mussten die
Mauren nach herben Verlusten aufgeben. Die Kreuzritter machten reiche
Beute bei den Plünderungen und zogen weiter gen Palästina, einige lie-
ßen sich auch in Portugal nieder.
Das Königshaus Burgund konzentrierte sich nun auf die Südprovinzen,
die noch immer von den Mauren kontrolliert wurden. Afonsos Sohn, Dom
Sancho I., erzielte Erfolge mit der Eroberung von Silves. Letztendlich konn-
te die Algarve aber erst im Jahr 1250 mit Unterstützung der Santiago-Rit-
ter (Ordem de Santiago) in das Königreich „Reinado de Portugal e do Al-
garve“ eingegliedert werden. 1256 erklärte der König Lissabon zur Haupt-
stadt und der Hofstaat zog von Coimbra nach Lisboa um.
Die Machtkämpfe zwischen Kastilien und Portugal gingen derweil wei-
ter. Kastilien-Leon hatte die Ablösung des einstigen Lehens noch nicht ver-
wunden und griff den Nachbarn immer wieder an. Erst der Friedensver-
trag von Badajoz besiegelte im Jahr 1267 die Landesgrenzen, so wie sie
weitgehend bis heute bestehen. Dichterkönig Dom Diniz (1279-1325)
ließ im 13.Jh. die Grenze zu Kastilien sicherheitshalber mit fast einhundert
Burgen befestigen. Bis 1383 herrschte die Dynastie der Burgunder über
Portugal.
Der letzte Burgunderkönig Dom Fernando war mit Dona Leonor Teles,
der Tochter des kastilischen Königs Johann von Kastilien, verheiratet. Nach
dem Tod Fernandos, der keine legitimen männlichen Nachkommen hatte,
begann der Thronfolgestreit. Der adelige Ständerat ( cortés) wählte den
Großmeister des Ordens von Avis, Johann von Avis (1357-1433), zum
neuen König João I. Dieser war der uneheliche Sohn des Königs Dom Pe-
dro I. und dessen Geliebter Teresa Lourenço. Die kastilischen Verwandten
reklamierten aber den portugiesischen Thron für die Königswitwe Dona
Leonor Teles, was zu erneuten Machtkämpfen führte. In der historischen
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