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VorsichtFalle!
Es gibt eine Reihe ähnlich klingender Wörter, die ausländische Besucher
ganz schön in Verlegenheit bringen können.
So lässt man sich beim Friseur die „pontas“ („Spitzen“) schneiden: Mir
ist es einmal passiert, dass ich um die Kürzung der „pontes“ („Brücken“)
bat. Das verdutzte Gesicht der „Cabelereira“ sprach Bände ...
Peinlicher kann es werden, wenn man sich verabschieden will und dies
laut kundtut. „Com licença, gostaria de me despedir“ - „Mit Verlaub,
ich würde mich gern verabschieden“. „Despedir“ heißt „sich verabschie-
den“, „despir“ „sich ausziehen“. Wie leicht kann es da zu Verwechslun-
gen kommen.
Im Café kann es lustig werden, wenn der Gast statt einer „torrada“
(„Toastbrot“) eine „tourada“ („Stierkampf“) bestellt. Olé!
Auch zwischen brasilianischem und europäischem Portugiesisch gibt
es einige Spitzfindigkeiten. In Portugal beispielsweise ist ein „puto“ ein
kleiner Junge, in Brasilien wird dieses Wort als ein wenig schmeichel-
hafter Ausdruck für einen Homosexuellen mit pädophilen Tendenzen ge-
nutzt. In Portugal bedeutet „bicha“ eine Warteschlange, in Brasilien ist
es ein Synonym für „Schwuler“.
Trotz aller Schwierigkeiten in Grammatik und Aussprache ist Portu-
giesisch eine wunderbar melodiöse Sprache mit einem unglaublich rei-
chen Wortschatz, eine blumige Sprache wie geschaffen für die Poesie.
Tagesrhythmus
Ein portugiesischer Arbeitstag beginnt im Durchschnitt früher als bei-
spielsweise in Spanien, aber später als in Deutschland. Seit den 1990er-
Jahren gibt es keine ausgedehnte Siesta mehr wie im iberischen Nachbar-
land. Die Arbeitszeiten sind dennoch länger als bei uns: In der Regel
gehen die Berufstätigen gegen 8 Uhr früh aus dem Haus und kommen ge-
gen 20 Uhr zurück. Gefrühstückt wird meistens nicht, dafür fällt das Mit-
tagessen üppiger aus. Abends wird auch in Familien mit Kindern erst spät
gegessen. Auch gehen die meisten Portugiesen relativ spät ins Bett. Eine
Statistik zum nationalen Schlafverhalten dokumentierte, dass die durch-
schnittliche portugiesische Bevölkerung nur zwischen 5 und 7 Stunden
pro Nacht schläft. Vielleicht lässt sich damit der recht hohe Konsum von
Aufputschmitteln und Koffein erklären. Studien belegen, dass immer mehr
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