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ches „sch“ betont. Das „o“ wird oft als „u“ ausgesprochen, was aus Portu-
gal „Purtugal“ werden lässt. Manchmal wird das „o“ auch gleich ver-
schluckt, aber dafür das „r“ gerollt, so wird „Prrtugal“ daraus. Ebenso hört
man, dass das „e“ als „i“ artikuliert wird. Exactamente kommt dann in den
Ohren als Ixactamente an, was zu Verwirrungen führen kann. Für Deutsch-
sprachige ist zudem kompliziert, dass viele Wörter im Portugiesischen das
entgegengesetzte Geschlecht haben wie im Deutschen, so sind z.B. der
Tisch und der Stuhl (a mesa, a cadeira) weiblich und die Jacht (o yate) ist
männlichen Geschlechts.
Die Algarvios haben eine etwas härtere Aussprache und verwenden
noch mehr Zischlaute als sowieso schon üblich. Was auf ausländische Be-
sucher oft wie eine Mischung aus Finnisch und Ungarisch wirkt. Die Alen-
tejanos sprechen etwas gedehnter und langsamer. Im Norden gelten wie-
der andere Eigenarten. Bei näherem Hinhören und Lesen werden viele Be-
griffe klarer und das Gewirr an Vokalen und Konsonanten inmitten von
„sch“ und „zzs“ löst sich von allein auf.
Das brasilianischePortugiesisch ist klarer und besser zu verstehen.
Anfang 2010 trat in ganz Portugal eine Sprachreform in Kraft, die die in
Brasilien bereits bestehenden Änderungen auch auf Portugal anwenden
soll. Allerdings soll die Reform zunächst noch nicht in den Schulen ange-
wandt werden. Darin entfallen beispielsweise „überflüssige“ Füllkonso-
nanten wie das „c“ bei doctores oder anecdota, in Brasilien schon lange
dotores bzw. anedota geschrieben. Ob sich die Änderungen bei den Por-
tugiesen im Alltag durchsetzen, ist allerdings zweifelhaft. Viele sträuben
sich noch dagegen. Manche Journalisten sprachen gar von einer „brasilia-
nischen Kolonialisierung“.
Auch die deutsche Sprache hat einige portugiesischstämmigeWörter
integriert. Marmelade z.B. stammt vom portugiesischen Marmelo („Quit-
te“). Marmelada ist also eigentlich
Quittengelee. Palaver kommt von
palavra („Wort“). Im portugiesi-
schen Sprachgebrauch gängig
sind deutsche Wörter wie „Kitsch“
oder „Diesel“.
Typisch portugiesisch: bunte
Kachelbilder als Willkommensgruß
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