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Mitte Mai beginnen auch die ausschweifenden Studentenfeiern „Quei-
ma das Fitas“ in Coimbra. Kurioserweise feiern Coimbras Studenten
schon vor den Abschlussexamen das Ende ihres Studiums. Junge bierseli-
ge Menschen mit schwarzen Umhängen, Zylindern und den jeweiligen
Farben ihrer Fakultät bevölkern dann sechs Tage lang die Innenstadt
Coimbras. Rockkonzerte, Fado-Wettbewerbe, viel Alkohol und vor allem
das feierliche Verbrennen der Studienbänder gehören dazu. Ein paar Tage
später muss der Kopf wieder klar sein für die Prüfungen. (Siehe auch den
Exkurs „Coimbra - viel besungene Universitätsstadt am Rio Mondego“.)
Ebenfalls im Monat Mai begehen die Azoreaner die Festa do Senhor
Santo Cristo dos Milagres zu Ehren von Christus, dem „Herrn der Wun-
der“. Den Höhepunkt bilden die Heilig-Geist-Feste, eine den Azoren ei-
gene Tradition. Früher wurden die Espirito-Santo-Feste auch auf dem
Festland gefeiert, heute sind sie nur noch auf den neun Azoreninseln zu
finden (siehe unten).
Zur traditionellen Mai-Wallfahrt pilgern Tausende Büßer zum Heiligtum
von Bom Jesus do Monte. Dann quälen sich Junge und Alte, Gesunde
und Kranke an 14 Leidenskapellen der Via Sacra vorbei auf den Knien die
Freitreppe zur Basilika hoch. Sei es als Dank für eine kurierte Erkrankung,
als ein Versprechen oder eine „Seelenreinigung“ zur Vergebung der Sün-
den. Manche verausgaben sich dabei derart, dass die Kirchenoberhäupter
immer wieder darauf hinweisen müssen, dass diese Art der Sühne von der
Kirche nicht eingefordert werde.
Im krassen Gegensatz dazu steht der portugiesische Ableger des brasi-
lianischen Rockfestivals Rock in Rio, das im Mai fünf Tage lang als Rock in
Rio Lisboa eine Mega-Open-Air-Party steigen lässt.
Sommer - „Verão“
Mit der Sommerhitze kommen auch die Touristen aus aller Welt nach
Portugal. Im August sind im ganzen Land Ferien und viele Einheimische
machen sich auf den Weg an die Küste zum Badeurlaub. Es sind auch die
Monate der Ausgewanderten, die dann in ihr Heimatland zurückkommen,
um ihre Familien zu besuchen und Urlaub zu machen. Im August ist Por-
tugal heiß und voll, aber es gibt auch besonders viele Festlichkeiten.
Die Sommermonate gehören den Volksheiligen und Musikfestivals. Der
Juni steht ganz im Zeichen der Santos Populares („Volksheiligen“): Der
13. Juni ist der Tag des heiligen Antonius von Padua, Schutzpatron von Lis-
sabon. Gefeiert wird ausgiebig vom 12. bis 14. Juni. Bunte Girlanden und
Lampions sind dann quer über die engen Gassen der Alfama gespannt.
Und Lissabons Prachtstraße Avenida da Liberdade wird zur Bühne für die
farbenfrohen Marchas Populares („Volksmärsche“), wo Gruppen aus ver-
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