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Die ehrenvollsten Plätze an der Tafel sind diejenigen, die der Tür ge-
genüber, also von ihr am weitesten entfernt sind; umgekehrt werden die
weniger wichtigen Personen nahe der Tür Platz nehmen (erneutes räumli-
ches Spiel von ganz-innen und eher-außen). Neben dem Gastgeber zu sit-
zen gilt ebenfalls als Ehrenbeweis.
Nach dem Begrüßungstee wird das Essen in der Runde auf dem Boden
sitzend eingenommen; die Tafel (sofra) besteht aus einem leicht erhöhten
Ständer, der da s runde Tablett (tepsi) mit der/den Essschüssel(n) trägt. Da-
runter wird eine große Decke ausgebreitet (sofra örtüsü), die sich die Um-
sitzenden wie eine Serviette leicht über den Schoß legen.
Gegessen wird natürlich mit der rechten Hand; alle bedienen sich aus
der/den Schüssel(n), wobei meist Löffel und Gabeln zur Verfügung ste-
hen (Messer sind unnötig, da das Essen von der Hausfrau vorher mundge-
recht zerkleinert wird). Im Gegensatz zu der oben geschilderten içki sofra-
si (Rak£-Tafel) dient das Essen selbst nicht als Rahmen einer großen Unter-
haltung; man isst zügig und formlos.
Da der Gastgeber beständig zum Nachholen auffordern wird (ein Gast,
der viel isst, erweist und bringt auch viel Ehre), ist es gut zu wissen, wie
man sich am besten und nachdrücklichsten gesättigt zeigen kann. Man
legt seinen Löffel bzw. Gabel erkennbar zur Seite und rückt ein wenig von
der Tafel ab. Auf die vehementen Proteste des Gastgebers, doch weiter
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