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Reste eines Weltreiches
Anfang des 19. Jahrhunderts erlangten
immer mehr Länder ihre Unabhängig-
keit und das spanische Kolonialimperium
zerbröselte langsam. 1892 verlor Spani-
en dann nach einem Krieg mit den USA
seine letzten Überseekolonien Cuba und
Philippinen und damit war das spanische
Weltreich zusammengebrochen. Alle ehe-
maligen Kolonien waren verloren, bis auf
zwei kleine Städte, die man im Erobe-
rungsrausch fast schon vergessen hatte:
Ceuta und Melilla. Beide befinden sich
an der Nordküste von Marokko und ge-
hören noch heute zu Spanien. Warum das
so ist und auch erbittert (verbal) verteidigt
wird, kann kaum jemand rationell beant-
worten. Beide Städte sind also auch Au-
ßenposten der EU und mittlerweile schwer
bewacht mit meterhohen Metallzäunen -
ein ständiger Zankapfel zwischen Spanien
und Marokko und kaum lösbar, wie auch
der ewige Streit um Gibraltar: Dieser Fel-
sen von 6,5 km² Fläche und mit knapp
28.000 Einwohnern liegt in Südspanien,
ist aber britisches Territorium.
Es dürfte wohl nicht allzu viele Herrscher
auf dieser Welt gegeben haben, die be-
haupten konnten, dass in ihrem Reiche
die Sonne nicht unterginge, doch ein
spanischer König konnte das.
Nachdem Kolumbus zufällig Ameri-
ka entdeckt hatte, besetzten die Spanier
schnell fast den gesamten Kontinent und
errichteten ein riesiges Kolonialreich,
das von Kalifornien bis nach Argentinien
reichte. Als schließlich 1571 auch die Phi-
lippinen der spanischen Krone unterstan-
den, konnte König Felipe II. (1527-1598)
mit einiger Berechtigung den obigen Satz
sagen.
Auf eine nachhaltige wirtschaftliche
Entwicklung kam es den Spaniern nicht
an, nur zum rechten christlichen Glau-
ben sollten die Ureinwohner bekehrt wer-
den. Ansonsten ging es um die Schätze
(Gold, Silber, Gewürze vor allem). Es dau-
erte zwar ein paar Jahrhunderte, aber
dann begehrten die ersten Kolonien auf.
Leben in der Stadt
2010: Der Río Manzanares und seine Ufer
werden in einem groß angelegten Projekt in
eine riesige Naherholungszone umgestaltet.
2011: Am 15. Mai besetzen „Empörte“ („In-
dignados“), wie sie sich selbst nennen, den
zentralen Platz Puerta del Sol, um gegen die
vermeintliche Untätigkeit der Regierung ge-
gen die Arbeitslosigkeit zu demonstrieren.
Diese Besetzung wird später beendet,
findnet allerdings sehr viele Nachahmer in
ganz Spanien.
2013: Madrid bewirbt sich um die Ausrichtung
der Olympischen Spiele 2020 und wird zum
dritten Mal abgelehnt.
Madrid ist die Hauptstadt Spaniens und
gleichzeitig mit 3,2 Mio. Einwohnern die
größte Stadt des Landes. Hier befinden
sich die Machtzentren von Politik, Kir-
che und Militär, wobei die beiden Letz-
teren heute kaum noch Einfluss haben.
Vielleicht die Kirche etwas mehr, wenn
auch eher indirekt, aber beide Instituti-
onen prägen nicht mehr das öffentliche
politische Bild.
Da Madrid die Landeshauptstadt ist,
haben hier das spanische Parlament, die
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