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laut oder kraftmeierisch - im selbst-
bewussten „Musterländle“ wird eher
Wert auf Understatement und Zu-
rückhaltung gelegt.
Früher galt die Schwabenmetropo-
le als behäbige, ja etwas schwerfäl-
lige Provinzstadt, doch das hat sich
gründlich geändert. Obwohl Stuttgart
mit rund 585.000 Einwohnern deut-
lich kleiner ist als die Millionenstädte
Berlin, München, Hamburg, spielt sie
kulturell in der Weltspitze mit. Und
selbst bei den Übernachtungszah-
len kommt die Landeshauptstadt Ba-
den-Württembergs gleich hinter den
drei Städten. Zwar sind 70 Prozent
der Gäste noch Geschäftsleute, doch
die Bedeutung des Tourismus für die
Stadt wächst.
Stuttgart, nicht eben die schönste
Stadt Deutschlands, wird noch un-
terschätzt, das alte biedere Image
hängt ihr noch nach, dabei bewerten
bei entsprechenden Befragungen zur
Städte-Beliebtheitsskala die Einwoh-
ner die Lebensqualität in ihrer Stadt
als überdurchschnittlich hoch. Doch
auch bei den Besuchern schwinden
die Vorurteile, sobald sie die Stadt nä-
her kennenlernen. Die City ist jünger
geworden, hat an Weltläufigkeit ge-
wonnen und steht auch im Lebens-
gefühl den selbstbewussteren Mil-
lionenstädten in nichts nach - und
trotzdem bleibt sie überschaubar.
Der bekannte, von einer Agentur
entwickelte Werbespruch „Wir kön-
nen alles. Außer Hochdeutsch“ wurde
dankbar für weitere Wortspiele auf-
gegriffen und zeugt von einem wach-
senden regionalen Selbstbewusst-
sein, hat aber nur wenig Realitätsge-
halt. Immer weniger Stuttgarter haben
ihre sprachlichen Wurzeln im Schwä-
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