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Republik
Der Brand von Rom
(64 n. Chr.)
Danach gaben sich die Römer eine repu-
blikanische Verfassung. Regiert wurde
die Stadt von zwei Konsuln, die für ein
Jahr gewählt wurden. Beraten wurden
sie von den Senatoren, die eine Art Parla-
ment bildeten (Senat). In der Anfangszeit
war der Zugang zu Staatsämtern aus-
schließlich den Patriziern vorbehalten.
Die Patrizier waren die großen grundbe-
sitzenden Familien, die in Clans (gens)
organisiert waren. Zu einem Clan gehör-
ten alle möglichen Abhängigen, das heißt
Menschen, die dem Chef des Clans ver-
pflichtet waren, eventuelle Schuldner,
Sklaven usw. Letzte Spuren solcher Ab-
hängigkeiten gegenüber einflussreichen
Familien finden sich auch im heutigen
Italien noch.
Den Plebejern, also den nicht grundbe-
sitzenden Römern, blieben viele Rechte
verwehrt. Heiraten durften sie etwa nur
untereinander. Aus Protest gegen die Pa-
trizierherrschaft bildeten sie eine eige-
ne Volksversammlung (concilium plebis)
und wählten sich ihre Anführer selbst.
Der Konflikt wurde erst durch das 12-Ta-
felgesetz beendet (367 v. Chr.), das den
Plebejern den Zugang zu den Staatsäm-
tern und die Möglichkeit, in Patrizierfami-
lien einzuheiraten, eröffnete.
Außenpolitisch entwickelte sich der
Stadtstaat schnell zur wichtigsten Macht
in Mittelitalien. Durch eine straffe, ratio-
nelle Organisation des Staats- und Mili-
tärwesens waren die Römer gegenüber
ihren politischen Konkurrenten im Vor-
teil. Zuerst wurden die Etrusker ausge-
schaltet. Die Stadtstaaten Mittelitaliens
wurden in das römische Staatsgebilde
integriert. Einen Rückschlag erlitten die
Römer durch den Einfall der Kelten in
(nach Tacitus, 55-120 n. Chr.)
„Im Sturm durchraste der Brand die Ebe-
ne, stieg dann die Höhen hinauf, verwüs-
tete wieder die tiefer gelegenen Stadttei-
le und kam durch die Schnelligkeit des
Unheils den Abwehrmaßnahmen zuvor.
Dabei war ihm die Stadt günstig durch
die Enge und Gewundenheit ihrer Gassen
und die Unregelmäßigkeit der Straßen-
züge. So war ja das alte Rom. Dazu kam
der Jammer der verängstigten Frauen,
Greise und Kinder. Und diejenigen, die
an sich selbst oder an andere dachten,
indem sie Kraftlose mit sich schleppten
oder auf sie warteten, behinderten teils
durch ihre Eile, teils durch ihre Langsam-
keit das Ganze. (...) Und niemand wag-
te, dem Feuer zu wehren, weil viele mit
drohenden Worten das Löschen verhin-
derten und weil andere offen brennende
Fackeln schleuderten und behaupteten,
im Auftrag zu handeln. Dadurch wollten
sie entweder größere Freiheit zum Plün-
dern gewinnen oder sie handelten wirk-
lich auf Befehl.“
Italien. Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr.
wurde Rom sogar von dem kriegerischen
Volk aus dem Norden geplündert, das
sich aber nicht dauerhaft in Italien fest-
setzen konnte.
Die Eroberungsgelüste der Römer
richteten sich nun nach Süditalien, wo
die Griechen etliche Kolonien gegrün-
det hatten. Die junge Großmacht geriet
auch mit dem nordafrikanischen Stadt-
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