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Im Dunkel der Geschichte
Fast jeder hat wohl schon von der Ge-
schichte der Brüder Romulus und Re-
mus gehört, die von einer Wölfin großge-
zogen wurden. Als Romulus eine Mauer
um seine neu gegründete Stadt Rom zog,
verhöhnte ihn Remus. Kurzerhand wurde
er dafür von dem rachsüchtigen Bruder
erschlagen. Was nach dem tragischen
Ende eines Familienstreits aussieht, hat
vermutlich symbolische Bedeutung. Die
Legende der beiden Brüder verkörpert
verschiedene Stämme (Latiner, Sabi-
ner), die auf den sieben Hügeln Roms be-
reits seit dem 10. Jahrhundert vor Chris-
tus siedelten. Die Etrusker, die bedeu-
tendste Macht im Italien vorrömischer
Zeit, fassten die verschiedenen Stäm-
me etwa im 8. Jahrhundert vor Christus
zu einer Stadt zusammen und gaben ihr
den etruskischen Namen Roma.
Das Gründungsjahr 753 v. Chr. ist
zwar eine reine Kopfgeburt, kommt aber,
wie neuere Ausgrabungen ergeben ha-
ben, dem tatsächlichen Gründungsda-
tum, das heißt der ersten Errichtung ei-
ner Stadtmauer auf dem Palatin, er-
staunlich nahe. Die Überreste der ersten
Siedlungen Roms können noch heute be-
sichtigt werden.
Die Römer selbst leiteten ihre Herkunft
von dem Trojanerhelden Aeneas ab. Der
soll auf seiner Irrfahrt durch das Mittel-
meer an der Küste Latiums gestrandet
und der Vorfahre der Brüder Romulus
und Remus gewesen sein. Das ist sicher-
lich eine Legende, mit der sich die Römer
von ihren Nachbarn abheben wollten,
unbestritten ist aber, dass im ersten und
zweiten vorchristlichen Jahrtausend vie-
le Einwanderer aus Kleinasien und Grie-
chenland nach Italien kamen.
Die ersten sieben Könige Roms
herrschten 250 Jahre lang über die Stadt
und waren Etrusker. Vertrieben wurden
sie von den Römern wegen der Schän-
dung der Lukrezia. Der jüngste Sohn des
Königs Sextus Tarquinius verliebte sich
in die schöne Römerin und fasste den
Entschluss, sie zu verführen. Die tugend-
hafte Lukrezia widersetzte sich jedoch
den Annäherungsversuchen des Königs-
sohns. Erst als Tarquinius drohte, sie zu
töten, gab sie ihm nach. Am Tag darauf
berichtete sie ihrer Familie von der Tat
des Etruskers und stach sich vor den
Augen ihrer Angehörigen ein Messer in
die Brust. Daraufhin brach eine Revolte
gegen die fremden Herrscher aus, die
507 v. Chr. mit der Vertreibung der etrus-
kischen Könige endete. Noch bis in die
Kaiserzeit hinein wurde dieser Tag als
nationale Befreiung gefeiert.
N Caesar, erst Retter - dann Diktator
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