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Auf der Fußgängerbrücke huldigen
die Römer einem seltsamen Brauch, der
sich aber erst in den letzten Jahren ent-
wickelt hat. Jungverliebte schreiben ihre
Initialen auf ein Vorhängeschloss, befes-
tigen es an den Laternen auf der Brücke
und werfen anschließend den Schlüssel
in den Tiber. Somit gilt ihre Liebesbezie-
hung ein Leben lang. Wer es den italieni-
schen Liebespaaren gleichtun will, kann
ein sogenanntes „lucchetto d'amore“
(dt. Liebesschloss) bei einem freundli-
chen Inder auf der Brücke für wenige
Euro erwerben.
Das Gelände war für die in Rom geplan-
te Weltausstellung gedacht. Die Idee, in
der italienischen Hauptstadt eine Welt-
ausstellung zu veranstalten, kam 1935
vom Bürgermeister Roms, Bottai. Das
Areal hat offensichtlich Mussolini selbst
bei einer Besichtigung 1936 ausgesucht.
Die architektonische Gesamtkonzeption
des Projekts E 42, so lautete das offizi-
elle Verwaltungskürzel, übernahm der
führende Architekt der faschistischen
Epoche, Marcello Piacentini. Die Welt-
ausstellung sollte eine Olympiade der
Zivilisation sein, eine Selbstdarstellung
des faschistischen Regimes. Die Bau-
arbeiten, die 1938 begonnen hatten,
mussten jedoch bei Kriegsausbruch ein-
gestellt werden. Nach dem Krieg bot das
Gelände nach den Worten des italieni-
EUR
Der seltsame Name ist kein römischer
Dialekt, vielmehr steht er für eine Abkür-
zung und soll „Esposizione Universale di
Roma“ bedeuten. EUR liegt etwa fünf Ki-
lometer südlich von Rom und repräsen-
tiert ein Musterbeispiel des faschisti-
schen Städtebaus.
R Faschistische Architektur in EUR
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