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Õ Barfüßerkirche ** [I F4]
Der Predigerkirche Ô gegenüber,
am jenseitigen Flussufer, ist die Ru-
ine der Barfüßerkirche erkennbar.
Das Gotteshaus gehörte einst dem
Bettelmönchsorden der Franziska-
ner, die auch „Barfüßer“ genannt
wurden. Der Bau der Kirche wur-
de 1291 begonnen, jedoch erst im
15. Jh. vollendet. Am 11. Oktober
1529 predigte hier Martin Luther.
Der deutsch-amerikanische Maler
Lyonel Feininger (1871-1956) ver-
ewigte das Gebäude auf einigen sei-
ner Bilder.
Am 27. November 1944 wurde die
Barfüßerkirche von einer Luftmine
schwer beschädigt. Allein der Hohe
Chor konnte wiederhergestellt wer-
den. In ihm werden die vor dem Bom-
benangriff rechtzeitig ausgelagerten
Kunstgegenstände gezeigt, u. a. die
Farbverglasungen von 1230/40 und
der Hochaltar von 1445. Der Chor ist
zudem ein Ausstellungsraum für mit-
telalterliche Kunst. Das noch immer
äußerst imposante Langhaus, von
dem nur noch zwei hohe Mauern ste-
hen, ist im Sommer Schauplatz von
Theateraufführungen.
µ Stadtbahn: alle Linien bis Anger
µ Barfüßerstr. 20,
www.barfuesser kir che.de,
Tel. 6551651, wegen Sanierungsmaß-
nahmen bis Mitte 2014 geschlossen
und 1720 entstandene linke Erwei-
terungsbau ist barocken Ursprungs.
Prägend für die Statthalterei waren
die Jahre 1771-1802, als Karl Theo-
dor von Dalberg Statthalter in Erfurt
war. Er lud zu geselligen Empfängen,
kümmerte sich aber besonders um
die kulturelle Entwicklung der Stadt.
Goethe, Schiller, Wieland, Herder
und Alexander von Humboldt zählten
zu seinen Gästen.
Während des Erfurter Fürstenkon-
gresses im Kaisersaal Ø (s. S. 34)
weilte hier ein weiterer illustrer Gast:
Napoleon. Das Gebäude durfte in der
Zeit seines Aufenthaltes ganz offizi-
ell die Bezeichnung „Kaiserlicher Pa-
last“ tragen. Weitaus weniger mon-
dän ist der heutige Name: Thüringer
Staatskanzlei - seit 1995 ist das
Haus nämlich Sitz des amtierenden
Ministerpräsidenten. Außerdem fin-
den hier häufig Ausstellungen, Vor-
träge und Konzerte statt.
Unmittelbar gegenüber der Staats-
kanzlei liegt der sogenannte Hirsch-
garten. Er geht auf den Statthalter
von Warsberg zurück, der hier im
18. Jh. ein Rotwildgehege mit zwei
Wachhäusern anlegen ließ. Das heu-
tige Areal ist ungleich größer als vor
250 Jahren, da man zu DDR-Zeiten
ein ganzes Stadtviertel dem Erdbo-
den gleichmachte, um Platz für den
Kulturpalast zu schaffen. Den zur
Wende bereits fertiggestellten Roh-
bau nannte der Volksmund treffend
„Schiffshebewerk“. Nach dem Abriss
der Stahlkonstruktion wurde an glei-
cher Stelle ein Park mit Spielplatz
angelegt.
µ Stadtbahn: 2, 5 bis Angerbrunnen
µ Ehem. Statthalterei
(Thüringer Staatskanzlei),
Regierungsstr. 73
µ Hirschgarten, zwischen
Regierungsstr. u. Neuwerkstr.
Ö Ehemalige Statthalterei
und Hirschgarten ** [I F5]
Wäre Erfurt Residenzstadt gewe-
sen, hätten in der Vierflügelanlage
Fürsten gewohnt - dann wäre sie ein
Schloss. Da hier aber „nur“ der Kur-
mainzische Verwalter residierte, hieß
sie lediglich Statthalterei.
Der rechte Flügel der prächtigen
Vorderfront stammt aus der Zeit der
Renaissance, der zwischen 1713
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