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Caroline von Dacheröden sowie Fried-
rich Schiller und Charlotte von Len-
genfeld. Außerdem waren Alexander
von Humboldt, Bismarck und Moltke
oft zu Gast. Heute ist das Haus ein
Veranstaltungs- und Ausstellungs-
zentrum mit Konzerten, Workshops
und Ausstellungen zu städtischen
Themen.
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Stadtbahn: 2 bis Angerbrunnen
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Anger 38, Tel. 6551635, geöffnet:
Mo-Fr 10-16 uhr, Eintritt: meist frei
Auftanken in
Klosteratmosphäre
Eine Oase der Ruhe ist der hinter der
Wigbertikirche
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gelegene einstige
Klosterhof. Dieser steht Besuchern
Mo-Fr bis 18 uhr offen. Der Eingang
ist an der Barfüßerstr. [I F4].
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Wigbertikirche
*
[I F5]
Die heutige Kirche wurde 1473 im
spätgotischen Stil geweiht. Ihr Na-
menspatron St. Wigbert war ein Ge-
fährte des hl. Bonifatius, dem Stadt-
gründer Erfurts. Zur Zeit der Refor-
mation war St. Wigbert konfessionell
heftig umstritten. 1606 wurde der
Pfarrei letztendlich der katholische
Glaube zugesprochen. Zu sehen sind
Beichtstühle, Kanzel, Orgel und Kir-
chenbänke aus der Zeit des Barock,
ein in Teilen erhaltener mittelalterli-
cher Flügelaltar und sechs Grabmah-
le Mainzer Statthalter.
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Stadtbahn: 2 bis Angerbrunnen
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Regierungsstr. 74, Tel. 5507651.
Tagsüber lässt sich der Vorraum der
Kirche besichtigen.
Entdeckungen
außerhalb des Zentrums
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egapark
***
[I A7]
Der „Garten Thüringens“ begeis-
tert durch seine Größe und Blumen-
vielfalt - der ideale Ort zum erholsa-
men Flanieren.
Bis ins Jahr 1873 schützte Erfurt
die südwestlich des Zentrums gele-
gene, zwischen 1480 und 1604 er-
richtete Festung Cyriaksburg. Nach
deren Schließung wurde ein öffent-
licher Park mit Blumenbeeten ange-
legt. Hier fand die erste Gartenschau
der DDR statt, aus der später die iga,
die Internationale Gartenbauausstel-
lung der sozialistischen Länder, her-
vorging. 1961 begrüßte sie ihre ers-
ten Besucher. Die iga war eine große
Sache: Überall auf dem Gelände blüh-
te und grünte es; in den Ausstellungs-
hallen konnte man zeitweise noch nie
zuvor gesehene Produkte von Bauern
kapitalistischer Staaten bestaunen.
Wahrscheinlich jedoch weckten diese
zu große Gelüste, denn bald durften
nur noch Produkte der sozialistischen
Bruderländer ausgestellt werden.
Der egapark ist heute mit 36 ha ei-
ner der größten deutschen Garten-
und Ausstellungsparks. Die denkmal-
geschützte Anlage verströmt noch
immer hie und da den Charme der
Ø
Haus Dacheröden
**
[I F5]
Haus Dacheröden entstand 1832
durch die Zusammenlegung der Häu-
ser Zum Güldenen Hecht (Nr. 38)
und Zum Großen und Neuen Schiff
(Nr. 37). Letzteres ist ein Renaissan-
cebau aus dem Jahre 1577 und war
im 18. Jh. Wohnsitz der Familie von
Dacheröden. Karl Friedrich von Dach-
eröden, Präsident der Erfurter Akade-
mie gemeinnütziger Wissenschaften,
machte sein Haus zu einem Mittel-
punkt des geistigen und kulturellen
Lebens in Erfurt. Hier verkehrten u. a.
Goethe, Schiller und Dalberg. Im Jah-
re 1789 vermählten sich in diesem
Gebäude Wilhelm von Humboldt und