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Geburt Jesu durch den Erzengel Ga-
briel allegorisch als Einhornjagd dar.
Den besten Eindruck von den Aus-
maßen der 88 m langen Kirche erhält
man von den Stufen des Chorhalses.
Dieser verbindet das gotische Lang-
haus mit dem Hohen Chor, der in sei-
ner heutigen Gestalt zwischen 1370
und 1372 entstand. Er ist stolze 25 m
hoch und 33 m lang. Die Atmosphä-
re dieses Raumes bestimmen Kunst-
werke von herausragender Qualität.
Zum einen ist dies der fast komplett
erhaltene, deutschlandweit einmali-
ge spätgotische Glasgemäldezyklus
(1370-1420), dessen bekanntestes
Fenster auf der Nordseite in sechs
Szenen das Leben des hl. Bonifati-
us darstellt. Der gewaltige barocke
Hochaltar wurde zwischen 1697 und
1706 geschaffen. Deutlich älter ist
das 17,5 m lange Chorgestühl, des-
sen Eichenholz schon 1328/29 ge-
fällt wurde. Es ist eines der am bes-
ten erhaltenen Gestühle aus dem
Mittelalter. Eingerahmt werden die
89 Chorstühle von einer eigenwilli-
gen, beeindruckenden Bilderwelt:
Szenen aus dem Alten und dem Neu-
en Testament und Schnitzplastiken
von sinnlichen Frauen, entrückten
Trompetenbläsern, musizierenden
Engeln und bedrohlichen Fratzen.
Läuft man nun durch den Chor-
hals zurück, so entdeckt man linker
Hand eine Nische. Hier befindet sich
die romanische, um 1160 geschaf-
fene „Stuckmadonna“, die den noch
kindlichen Jesus auf ihrem Schoß
hält. Aus der gleichen Zeit stammt
der zweiarmige Leuchter des „Erfur-
ter Wolfram“. Die 1,5 m hohe Bronze-
figur gilt als die älteste freistehende
Gussplastik Deutschlands. Daneben
sind weitere Kunstschätze zu sehen,
z. B. die Nachbildung des Heiligen
Grabes in Form einer um 1450 ge-
schnitzten Truhe. Der in ihr befindli-
che Corpus Christi ist vermutlich noch
30 Jahre älter, die Bemalung hinge-
gen deutlich jünger.
N Wahrlich eindrucksvoll:
Dom St. Marien Ï und Severikirche
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