Travel Reference
In-Depth Information
trum mon ami (s. S. 130) unterge-
bracht ist. An dieses schließt sich ein
Säulenbau an, der 1859 nach Vor-
bild des Athener Niketempels errich-
tet worden war. Hierin befand sich
früher das von Großherzogin Maria
Pawlowna ins Leben gerufene Lese-
museum: Die Bürger der Stadt konn-
ten sich mithilfe von 140 verschie-
denen Zeitungen kostenlos über ak-
tuelle Ereignisse in Weimar und der
Welt informieren. Vor dem Haus, in
dem heute das Stadtradio Lotte sei-
nen Sitz hat, plätschert noch immer
der zur Jahrhundertwende aufgestell-
te Lesebrunnen.
Auf der gegenüberliegenden Seite
des Platzes stehen die 1799 erbau-
te Löwenapotheke und das 1805 er-
öffnete Grand Hotel Russischer Hof
(s. S. 130), das einst Zarenhof hieß
und nach Maria Pawlownas Bruder,
Zar Alexander I., benannt war. In der
Mitte des Goetheplatzes fällt ein
einsamer, klobiger Sockel auf. Die-
sem ist sein 1907 gegossenes Rei-
terstandbild Zar Alexanders I. gewis-
sermaßen „abhanden gekommen“.
Es wurde, nachdem es die Nazis an
andere Stelle versetzt hatten, durch
eine Bombe beschädigt und schließ-
lich eingeschmolzen.
Am Platz befindet sich auch die se-
henswerte Kunsthalle „Harry Graf
Kessler“ (s. S. 126).
µ Bus: alle Linien bis Goethepl.
platz G . Benannt ist die Gasse nach
dem Geleithaus. In dem 1574 er-
richteten Gebäude hatte bis 1817
das Geleitwesen seinen Sitz. Gegen
Zahlung eines Geleitgelds gewähr-
te die Einrichtung Personen und Wa-
ren eine sichere Reise auf den Wegen
des Herzogtums und den Schutz vor
Wegelagerern. Vor dem Geleithaus,
im Geleitwinkel, steht der Geleitbrun-
nen. Das Monogramm MP verweist
auf Maria Pawlowna, der es zu ver-
danken ist, dass ab 1847 viele der
Weimarer Laufbrunnen saniert bzw.
neu errichtet wurden. Das prächti-
ge Fachwerkhaus gegenüber wurde
1560 als Speicher und Wohnhaus ei-
nes Waidhändlers (s. S. 48) erbaut
und ist heute ein Restaurant (Köstrit-
zer Schwarzbierhaus, s. S. 122).
Neben dem Gebäude führt die
Scherfgasse [II C3] zum Palais
Schardt (s. S. 127), dem Elternhaus
von Charlotte von Stein. Charlottes
Vater, Johann Wilhelm Christian von
Schardt, war einer der höchsten Be-
amten des Weimarer Hofes. Im acht-
eckigen, barock verzierten Pavillon
des Gartens traf Goethe wahrschein-
lich zum ersten Mal auf Charlotte.
Das Palais Schardt ist heute ein Mu-
seum mit kleinem Café.
µ Bus: alle Linien bis Goethepl.
µ Geleithaus, Geleitstr./Ecke Scherfgasse
Q Donndorfbrunnen * [II C4]
Ab dem Gasthaus Scharfe Ecke
(s. S. 122) führt die Geleitstraße P
nach Süden auf einen hübschen
Platz, in dessen Mitte der Donn-
dorfbrunnen steht. Das Original des
Brunnens steht am New Yorker Uni-
on Square. Die 1895 geschaffene
Weimarer Kopie ist ein Geschenk
des Bildhauers Adolf von Donndorf
(1835-1916) an seine Heimatstadt.
Die Bronzefiguren zeigen eine Was-
P Geleitstraße ** [II C3]
Neben dem Lesebrunnen am Goe-
theplatz O steht der ehemalige Win-
tergarten des Hotel Chemnitius. Seit
seiner Errichtung im Jahre 1890
dient er als Restaurant (Anno 1900,
s. S. 123). Hier war 1912 Franz Kaf-
ka während seines Weimaraufent-
haltes zu Gast. Vor dem Haus führt
die Geleitstraße in Richtung Herder-
Search WWH ::




Custom Search