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prägten Thais als „hässlich“. Sie wird
nur am Strand als statthaft angesehen.
Westliche Touristen, die in der typi-
schen Traveller-Kleidung auftreten
(kurze Hose, verwaschenes T-Shirt,
Gummisandalen etc.) werden dement-
sprechend häufig belächelt, und nie-
mand möchte eigentlich etwas mit ih-
nen zu tun haben. In Thai-Augen
gelten sie als „arme“ und oft „schmut-
zige“ Ausländer. Diese werden farang
kii-nok genannt, zu deutsch „Vogelkot-
Guave“ oder „Vogelkot-Westler“! Fa-
rang bedeutet sowohl „Westler“ als
auch „Guave“, und eine farang kii-nok
ist eine Art Zwergen-Guave, deren
Größe die Thais an ein Stück „Vogel-
kot“ erinnert. Im übertragenen Sinne
steht der Begriff somit etwa für einen
„armen westlichen Schlucker“. Und
mit denen möchte man nicht zusam-
men gesehen werden!
Wer von Thais Respekt verlangt, hat
sich „anständig“ zu kleiden - Hose
bzw. Rock sollten lang, ordentlich und
sauber sein, das Hemd sauber und ge-
bügelt, und als Schuhe sollte man kei-
ne Schlappen oder Sandalen tragen.
Dieser Kleider-Kodex gilt in erhöhtem
Maße auf Ämtern oder zu offiziellen
Anlässen, bei denen eine schludrige
Kleidung gar als bewusste Missach-
tung ausgelegt werden könnte.
Demutshaltung ist bei den auf Etikette
bedachten Thais am Erfolg verspre-
chendsten.
Die meisten Bettler finden sich ver-
ständlicherweise im relativ wohlha-
benden Bangkok, das auf Landbe-
wohner die größte Sogwirkung aus-
übt. Manche Bettler stammen aus My-
anmar oder Kambodscha. Chiang Mai
hat ebenfalls eine Anzahl Bettler, viele
davon sind Mitglieder der Bergvölker.
Einige davon verirren sich auch gele-
gentlich nach Bangkok.
Etwas merkwürdig wirkt es, wenn
sich sonntags morgens thailändische
Bettler um den Sikh-Tempel im Stadt-
teil Pahurat scharen, um von den
wohlhabenden Sikhs einen Obolus zu
erbetteln. Die Sikhs, von denen die
meisten zur Zeit der Erringung der in-
dischen Unabhängigkeit 1947 aus In-
dien eingewandert sind, sind heute im
Allgemeinen um ein vielfaches wohl-
habender als die meisten Thais.
Gelegentlich wird berichtet, dass
Verbrecherbanden Kinder entführen,
sie verstümmeln und dann zum Bet-
teln ausschicken. Unterbinden lassen
sich diese Verbrechen nur dadurch,
dass man nichts gibt. Auch erwachse-
ne Bettler sind oft „Angestellte“ von
Syndikaten, die den Großteil der er-
bettelten Gelder für sich einbehalten.
Andere Bettler wiederum sind
tatsächlich Menschen in Not, oft sol-
che, die keine Familie haben, die sie
ernähren könnte.
Betteln
Bettler sieht man in Thailand kaum
häufiger als in Mitteleuropa. Die weni-
gen, die es gibt, betteln meist völlig
unaggressiv, still am Straßenrand sit-
zend und den Kopf gesenkt. Diese
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