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Lärm und Aggression
Beobachtet man Thais beispielsweise
in einem Restaurant, so fällt auf, dass sie
sich meist sehr leise unterhalten. Lärm
wird nur von angetrunkenen Rowdies
verursacht. Lautstarkes Auftreten in der
Öffentlichkeit gilt als unhöflich. Wer
durch ein Lokal brüllt, bringt Thais zum
Erschaudern, denn Lärm ist ihnen
gleichbedeutend mit Aggression.
Wer in einer Konfliktsituation he-
rumschreit, macht sich lächerlich und
bekommt erst recht nicht das, was er
will. Die beste Methode ist: Dezent
und leise bleiben, lächeln und ruhig
und vernünftig reden! Höflichkeit er-
reicht mehr als laute Worte.
Das Prinzip des jai yen („kühles
Herz“, das sich nicht aus der Ruhe
bringen lässt) ist äußerst wichtig für
den täglichen Umgang miteinander.
Jemand, der einen Wutanfall be-
kommt, verliert sein Gesicht und wird
gleich deutlich weniger Respekt zu
spüren bekommen.
Füße
Die Füße sind der unterste Teil des
Körpers und damit - als Gegenstück
zum Kopf sozusagen - unrein. Beim
Sitzen sollte man einem Thai nie die
Fußsohlen entgegenstrecken, das wä-
re eine Beleidigung. Absolut verwerf-
lich ist es, die Fußsohlen etwa einem
Tempel oder einer Buddha-Figur ent-
gegenzuhalten. Niemals sollte man
mit dem Fuß auf einen Menschen zei-
gen, selbst das Zeigen mit dem Finger
gilt als unhöflich. Besser ist es, kurz mit
dem Kinn in Richtung der betreffen-
den Person zu nicken.
Am Boden liegendes Essen oder
eine schlafende Person dürfen nicht
überstiegen werden! Beim Betreten
traditionell ausgerichteter Thai-Haus-
halte sind die Schuhe vor der Tür aus-
zuziehen, ebenso beim Betreten des
Innenraums eines Tempels!
Buchtipp: „Respektvoll Reisen“, R EISE
K NOW -H OW Verlag, Bielefeld, Praxis-Reihe
Kleidung
Schmeicheleien
Thais sind ein sehr positiv eingestell-
tes Volk, und es gilt als unfein, sich all-
zu negativ zu äußern. Das drückt sich
auch im Sprachgebrauch aus: Selten
wird ein Thai sagen, dass etwas
„schlecht“ sei, eher umgeht er den Af-
front und sagt „nicht gut“.
In Gesprächen mit Ausländern wer-
den die Thais immer wieder das an-
geblich gute Aussehen oder deren tol-
le Thai-Kenntnisse bewundern. Dieses
gut gemeinte Lobpreisen gehört zum
„Thai way of life“. Darauf sollte man
sich nichts einbilden.
Wer andere vergleichbare „Dritte-
Welt“-Länder bereist hat, wird mög-
licherweise überrascht sein, welch
großen Wert die Thais auf gepflegte
Kleidung legen. Ordentliche Kleidung
ist sehr wichtig, um in der Gesellschaft
sein Gesicht zu wahren, und wer sich
nicht anständig kleidet, gilt entweder
als „arm“ (was um Himmels Willen
niemand möchte) oder gar als asozial
(was nur ein paar wenige „Rebellen“
möchten). Zudem gilt schludrige Klei-
dung in den Augen der ästhetisch ge-
 
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