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lionen Baht. An der Stelle befand sich
zuvor ein weit schlichterer Tempel;
mehr dazu unter „Wat Rajburana“. Das
Geld für den Neubau stammte aus-
nahmslos von den gut situierten
Sikh-Händlern Thailands. Das Bauwerk
mit der weithin (von der Unakan Road
aus) sichtbaren goldenen Kuppel soll
der zweitgrößte Sikh-Tempel außer-
halb Indiens sein. Der größte befindet
sich in London. Der Tempel besteht zu
großen Teilen aus Marmor, und es ist
offensichtlich, dass den Sikhs für ihren
Tempel nur das Beste gut genug war.
Oben im Gebäude findet sich auch
eine Schule, in der Sikh-Kinder unter-
richtet werden. Der heiligste Raum
des Tempels, in dem das heilige Buch
der Sikhs (Guru Granth Sahib) aufbe-
wahrt wird, kann besucht werden, al-
lerdings muss der Kopf des Besuchers
bedeckt sein, sei es mit Taschentuch
oder Turban. Wie bei allen anderen
Tempeln müssen die Schuhe auch hier
vor der Schwelle bleiben.
Der Tempel ist täglich für Besucher
oder Gläubige geöffnet. Der Sikh-
Glaube gestattet es, dass auch Anhän-
ger anderer Religionen seine Tempel
aufsuchen können.
An vielen Tagen gibt es (ca. 8.00 und
16.00 Uhr) im Tempel das traditionel-
le Gemeinschaftsessen der Sikhs, Lan-
gar. Das Essen ist kostenlos, und auch
Westler sind dabei herzlich willkom-
men. Seit der Wirtschaftskrise finden
sich auch auffallend viele Thais zu den
Essen ein. Größere Speisungen finden
jeweils sonntagmorgens statt, wenn im
Tempel Hochzeiten oder die „Ringze-
remonien“ (Verlobungen) abgehalten
werden. Das dabei ausgegebene Essen
ist großartig und reichhaltig.
Wat Rajburana (17)
An der Südwestseite von Pahurat, an
der Chakraphet Road/Ecke Triphet
Road (nahe dem Großmarkt Pak
Klong Talaat) liegt Wat Rajburana. Die-
ser Wat bestand schon in der Ayut-
thaya-Periode, als Bangkok noch ein
unbedeutendes Dorf war. Schon am
Ende jener Periode wurde der Tempel
zum ersten Male restauriert; das Geld
dazu stammte von einem wohlhaben-
den chinesischen Händler namens
Liab. Deshalb wurde der Wat bald Wat
Liab genannt. Später ließ Rama 2. ei-
nen neuen Viharn und einige Pavillons
errichten. Das auffallendste Merkmal
des Tempels ist sein großer Prang im
typischen Khmer-Stil.
Im 2. Weltkrieg wurde der Wat von
amerikanischen Bomben schwer zer-
stört, da direkt daneben ein Verwal-
tungsgebäude der Elektrizitätsbetriebe
lag (und immer noch liegt), das das ei-
gentliche Ziel der Angriffe war. Alte
Sikhs berichten, dass einige Bomben
auch auf den nahe gelegenen Sikh-
Tempel fielen, der - an der Stelle des
heutigen Tempels - damals nur ein
schlichtes, sehr kleines Gebäude war.
Wundersamerweise explodierten die
Bomben nicht, und keiner der Sikhs,
die im Tempel Schutz gesucht hatten,
kam zu Schaden. Nur einer, der sich
allen Warnungen zum Trotz auf sein
Fahrrad geschwungen hatte, um
schnell nach Hause zu fahren, wurde
draußen von einer Bombe getötet.
Diese Fakten scheinen verbrieft - zu-
 
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