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die werden behütet und geplegt, wobei einem der Einstieg hier so leicht gemacht
wird wie nirgends. Ist jemand erfolgs- und gewinnversprechend, so wird ihm ein
herzliches Willkommen beschert.«
Lionel spielt in der obersten Liga, in der es ausschließlich um Unterhaltung ge-
ht. Nur diese riesigen Projekte und hohen Einsätze machen ihm Spaß. Aber mit
den größeren Summen ist auch mehr Angst im Spiel als früher. Es gibt trotz
sorgfältig geführter Statistiken, trotz Weltstars, genialer Drehbücher und Regis-
seure kein Rezept für den sicheren Erfolg eines Films. Hohe Summen werden
lieber in Projekte investiert, die scheinbar weniger riskant sind. Daher spielt das
sogenannte Branding eine immer wichtigere Rolle. Gemeint ist nicht, dass ein
bestimmtes Produkt im Film platziert wird, damit ein Konzern sich vielleicht an
den Produktionskosten beteiligt, nein, es geht darum, den Film selbst zur Marke
zu machen. Eine Marke, die bekannt ist, sich bewährt hat.
Daher werden immer mehr Remakes produziert von Filmen, die früher schon
einmal erfolgreich gewesen sind (obwohl massenhat gute Stofe in den
Schubladen schmoren): Man denke nur an »Spiderman«, »Total Recall«, »King
Kong« oder »Casino Royale«.
Mit den Sequels versucht man, an eine gut verkäuliche Geschichte anzuknüp-
fen, wie »Batman«, »Hangover«, »Ocean's Eleven«, »Alien«, »Star Wars«, »Mis-
sion Impossible«, und so produziert man zweite und wenn möglich drite Teile.
Eine andere zurzeit sehr beliebte Variante nennen die Marketing-Strategen jetzt
Prequel. Mit diesen Filmen werden die Vorgeschichten bereits existierender
Handlungen erzählt. »he Dark Knight Rises« für Batman, »Prometheus« für die
»Alien«-Serie, und wenn man so will, auch der »Hobbit« als Vorgeschichte von
»Herr der Ringe«. Dies sind Marken, die bei den Zuschauern nicht erst etabliert
werden müssen. Allerdings wird auch der edelste Tee beim x-ten Aufguss irgend-
wann schal.
Die Leute gehen heute weniger ins Kino, sehen sich zu Hause auf ihren Home-
Cinema-Anlagen, die besser und günstiger sind denn je, eine Realityshow an oder
geben ihr Geld lieber für die Serien der Pay-TV-Sender aus. Mit Netlix und Video
on demand ist es möglich geworden, sich genau den Kinoilm, den man möchte,
per Knopfdruck günstig auf den heimischen Bildschirm zu holen. Videotheken
sind heute überlüssig; in L. A. schließt eine nach der anderen.
Im Laufe des Gesprächs landen Lionel und ich bei Schauspielern, die »so tun
als ob«, und anderen, die »sind«. Wir reden über die Unterschiede zwischen
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