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ieszene an, und die größere chinesische Community beindet sich nun in
Monterey Park.
Die Stadt hat von vielem zu viel und von sehr vielem zu wenig. Zu viele
Menschen, zu viele Autos, zu wenig Platz, kaum noch öfentlichen Raum, keine
Grünlächen. Geld ist nie genug in der Stadtkasse, und die letzte Rezession ist
noch deutlich spürbar.
Abgesehen von der anfänglichen Besiedlung und dem formenden Einluss der
Bahn gibt es noch andere Faktoren, die man im Kopf haben sollte, wenn man
diese Stadt verstehen will: 1906 gab es eines der verheerendsten Erdbeben der
Neuzeit. Im nahen San Francisco wurden Erdstöße von einer Stärke bis zu 8,4 auf
der Richter-skala gemessen. 3000 Menschen starben. Es entstand ein Schaden, der
in heutiger Kaukrat elf Milliarden Dollar entsprechen würde. Der Schock saß
tief und führte dazu, dass man - anders als beispielsweise in Manhatan - keine
Wolkenkratzer wollte. Es war verboten, höher als 45 Meter zu bauen. Die City
Hall blieb lange die einzige Ausnahme. Man verfügte noch nicht über die heutige
Technik, um entsprechend sichere Konstruktionen zu verwenden, außerdem gab
es keine Notwendigkeit, mit städtischem Raum zu geizen.
1908 wurde ein Gesetz erlassen, das bis heute prägenden Einluss auf die Form
der Stadt hat. Man hate vor Augen, wie die industrielle Revolution andere Städte
zu insteren Molochen verwandelt hate. Nein, das moderne junge Los Angeles
sollte anders sein. Ein Vorführmodell zuküntiger Städte. Das Bild von einem Los
Angeles voller Blüten, klarer Lut und glücklicher Menschen ging nicht einher
mit Wachstum und Industrie. Wer wollte schon neben einer Fabrik wohnen? Also
verabschiedete man das Residence District Ordinance und das Industrial District
Ordinance , zwei Gesetze, die Los Angeles in Zonen unterteilten, um zu ver-
hindern, dass sich Industrie- und Wohngegenden vermischen würden. Die so-
genannten Zoning- Vorschriten regeln noch heute die Flächennutzung und legen
genau fest, wo sich Gewerbe und Industrie ansiedeln und wo gewohnt werden
darf. Mit komplizierten Bestimmungen über Bebauungsdichte und Gebäudehöhe,
Abstand zur Straße, Art der Grundstücksnutzung und Ähnlichem mehr kann
nicht nur die Erscheinungsform der Stadtviertel beeinlusst werden, sondern zu-
mindest indirekt auch, welche ethnische Gruppe sich in welcher Gegend be-
vorzugt ansiedelt.
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