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men. Man kann damit leben und sich sogar daran gewöhnen. Aber man atmet
eben nur halb.
Diego ist begeistert von L. A. und empindet die Stadt als spirituelles Mekka.
Zwar dreht er immer wieder Filme, auch in Deutschland, gleichzeitig hat er sich
aber inzwischen einen festen Klientenstamm für sexualtherapeutische Körper-
arbeit und SkyDancing-Tantra aufgebaut. Mein anfängliches Befremden weicht.
Diego wird nicht von Klienten aufgesucht, die Lust haben, sondern von solchen,
die keine Lust haben oder denen der Zugang zu ihrer Lust versperrt ist, sei es
durch Koplastigkeit, Traumata, Desorientierung oder Alter.
Chinesische Ärzte können an Iris, Zunge oder Puls feststellen, welches Organ
geschwächt ist. Es gilt als gemeinhin anerkannt, dass bestimmte Zonen in der
Fußsohle bestimmte Regionen des Körpers wiederspiegeln, die man mit Re-
lexzonenmassagen erreichen kann. Und genau so haben aufgelöste Verspannun-
gen im Beckenboden eine Befreiung in anderen Regionen des Körpers zur Folge.
Aber leider auch umgekehrt. Es gibt ja eigentlich kaum etwas, das so sehr zwis-
chen Körper und Seele vermitelt wie ein Orgasmus. Jeder, der schon einen erlebt
hat, weiß, wenn er nur körperlich passiert, ist es nur halb so schön. Und nur im
Kopf macht er auch nicht wirklich Spaß. In diesem fragilen Bereich zwischen
Körper und Seele bewegen sich herapeuten für Körper und Psyche ebenso wie
heaterschauspieler und Sänger. Man kann auf diesem Gebiet tiefe therapeut-
ische Efekte erzielen, und wenn es Diego gelingt, mit seiner Arbeit das Glück
und die Lebensqualität anderer Menschen zu vergrößern, verdient er meine tief-
ste Bewunderung.
Aber es gibt noch einen anderen therapeutischen Zugang, auf den sich Diego
spezialisiert hat: Klang. Seine Praxis ist gefüllt mit glänzenden Klangschalen in
allen Größen, zudem gibt es einen mächtigen hängenden Gong. Ich lege mich auf
den Boden, und Diego gibt mir eine kleine Demonstration, stellt Klangschalen
um mich herum und bringt sie zum Schwingen. Ich schließe die Augen und bade
in Klang. Wirklich, es fühlt sich an, als würde mein Körper gereinigt, während
der Geist endlich mal zu plappern auhört. Mir kommen die Tränen, nicht aus
Trauer, sondern weil ich tief berührt bin und loslasse.
Auch der zurzeit wohl berühmteste Yoga-Guru der Welt lebt inzwischen in L. A.
Bikram Choudhury wurde 1973 auf Drängen Shirley MacLaines von Präsident
Nixon in die USA eingeladen und wohnt seitdem in Los Angeles. Er hat 26 Stel-
lungen aus dem Hatha Yoga in eine bestimmte Reihenfolge gebracht und praktiz-
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