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hat sih die Ahnung verdihtet, dass der Weggang der Griehen ein shmerzliher
Verlust war. Selbst der Premier rang sih kürzlih zu überrashend selbstkritishen
Tönen durh: »Die Vertreibung der Minderheiten war fashistish.« Punkt. Das hate
sih noh kein türkisher Staatsführer zu sagen getraut. »Erstaunlih«, sagt Markaris,
»so etwas noh zu hören.«
Es stimmt niht, dass Griehen und Türken nur Shwähen verbinden. Ihr Famili-
ensinn, ihre Musik verraten die Jahrhunderte des Zusammenlebens. Und das Essen.
Kein Zufall ist es, dass die Kinderfrau Maria ihren Opfern das Git in einer herr-
lihen Käsepita serviert. Das Essen ist Petros Markaris nämlih eine große Lust. Und
mögen sih die Speisekarten in griehishen und türkishen Lokalen auh überras-
hend ähneln, so weiß der Gastwirt in Markaris' Buh shon, warum er die Griehen
als Gäste vorzieht: Die nämlih »haben nah einer Stunde alles verputzt und lassen
den Wirt in Ruhe«. Den Türken hingegen »muss man stundenlang Teller und kleine
Pfännhen« hinterhertragen. Ganz nah des Autors Geshmak. »In Griehenland«,
sagt Markaris, »kommt eine Lammkeule und ershlägt dih.« Dagegen hier: »Die
vielen kleinen Shälhen. Von allem nur kosten … ah … das ist Kultur.«
Und Trost dazu. Wo draußen die Stadtväter doh Istanbul mit solhem Ingrimm
an den Kragen gehen, wie shon die Athener sih an Athen vergangen haben. An
den Abenden sitzt Markaris mit türkishen Freunden zusammen. »Die Shlaht um
Istanbul habt ihr kläglih verloren«, spotet er dann: »Seit Jahren versuht ihr, Istan-
bul die Shönheit zu rauben - und ihr shat es einfah niht.« Die Poli . Die Eine.
Die Unbeugsame.
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