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Einwohner, 1968 schon 21.000 und
2005 bereits 34.734 Einwohner.
Noch in den 1930er Jahren waren
60 % der Bevölkerung in der Landwirt-
schaft beschäftigt. Heute leben die
Einheimischen und eine große Zahl
von Grenzgängern aus der Schweiz
und aus Österreich von den großen
Industriebetrieben
in Schaan und Bal-
zers und insbesondere von den unzäh-
ligen Firmen im
Dienstleistungsbe-
reich:
Tourismus, Treuhand, Finanzbe-
ratung und Finanzdienstleistungen.
im fernen Wien oder in anderen Län-
dereien, die der Familie gehörten. Erst
Fürst
Alois II.
betrat als regierender
Monarch 1842 seine Herrschaft und
erst
Franz Josef II.,
der Vater des jetzi-
gen Fürsten, wählte 1938 (!) das Länd-
le als Wohnsitz.
Die Geschichte Liechtensteins ist bis
in das 20. Jh. eng mit der Familie ver-
bunden. 1806-14 gehörte das Fürs-
tentum zum Rheinbund, danach bis
1866 zum Deutschen Bund. Die Fürs-
ten lehnten sich stark an
Österreich
an, gingen mit ihm 1852 eine Zolluni-
on ein, übernahmen große Teile des
österreichischen Rechts und ließen
sich auch außenpolitisch bis zum Fall
der Donaumonarchie von Österreich
vertreten. Dann löste der damalige
Fürst
Johann II.
(1858-1929) die en-
gen Bindungen des Landes zu dem,
was von Österreich übrig geblieben
war und verband das Fürstentum eng
mit der Schweiz.
Seit 1919 vertritt die
Schweiz
außen-
politisch die Interessen des kleinen
Landes. Die Schweizer Post übernahm
den Post- und Telegrafendienst (ob-
schon Liechtenstein nach wie vor heiß
begehrte eigene Briefmarken druckte).
1923 schloss man sogar eine Zoll- und
Währungsunion mit der Schweiz. Die
Landesgrenze tritt deshalb, wenn man
von der Schweiz her einreist, kaum in
Erscheinung. Lediglich Schilder in der
Mitte der Rheinbrücken zeigen an,
dass man einen eigenen, souveränen
Staat betritt.
Derselbe Fürst
Johann II.,
der schon
1868 die allgemeine Wehrpflicht ab-
geschafft hatte, gab dem „Ländle“
Geschichte und Politik
Das derzeitige Staatsoberhaupt
Fürst
Hans Adam
wurde 1945 als ältester
Sohn des Fürsten
Franz Josef II. von
und zu Liechtenstein
geboren. Der Na-
me
Hans-Adam
erinnert an den
Be-
ginn des Fürstentums:
Ein Vorfahr,
Fürst
Johann (Hans)-Adam I.
- er re-
gierte von 1699-1712 - begründete
das Fürstentum Liechtenstein durch
den Kauf der Herrschaft Schellenberg
(1699) und der Grafschaft Vaduz
(1712), die er 1719 zum reichsunmit-
telbaren Fürstentum verband. 1806,
nach der Auflösung des Heiligen Rö-
mischen Reichs Deutscher Nationen,
erlangte Liechtenstein volle Souverä-
nität als eigener Staat.
Das Land, das
Johann Adam
gekauft
hatte, war
mausarm
und nur als
Durchgangsland interessant für die oft
durchziehenden Truppen, die sich um
den Zugang über die Alpenpässe
Graubündens stritten. Der Fürst resi-
dierte denn auch nicht hier, sondern