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Guarda
Initative für eine umfassende Instand-
setzung. Auch als Arbeitsbeschaffung
für die Baubranche gedacht, wurde
ein Haus nach dem andern renoviert.
Noch heute wirkt der Ort wie aus ei-
nem Bilderbuch. Der Besucher fühlt,
dass ein Kollektivdruck zur ständigen
Verschönerung und Erhaltung besteht.
Am Südwestrand des Dorfes mit der
Nr. 50 steht ein Haus aus dem 16. Jh.
Nr. 46 ist das Stammhaus der Familie
Bart mit Wappensteinen. Im „Hotel
Meisser“, dem ehemaligen Planta-
haus, gibt es im Obergeschoss eine
Täferstube mit Deckenmedaillon Plan-
ta-Jenatsch aus dem Jahr 1720. Die
Hoteldependancen Nr. 43 und 41
wurden im Jahr 1705 bzw. 1659 ge-
baut. Nr. 34, das „Haus Jecklin“ wurde
im 17. Jh. errichtet und im 18. Jh. aus-
gebaut. Haus Nr. 25 ist von 1717 und
besitzt reiche Sgraffiti. Die meisten an-
deren Gebäude wurden im 17. oder
Anfang des 18. Jh. errichtet.
‡XI/D3
Von Ardez steigt das Sträßchen hoch
zum Inbegriff eines Engadiner Dor-
fes, dem auf 1650 m gelegenen Gu-
arda. Viele Schweizer sind mit den Bil-
dern Alois Carigiets zum Buch „Schel-
lenursli“, das eine Geschichte um ei-
nen Engadiner Brauch zum Inhalt hat,
aufgewachsen. Die Bilder spiegeln un-
verkennbar Guarda wider. Zusammen
mit Ardez gilt der Ort als das am bes-
ten erhaltene Dorf des Unterengadins.
Auf einer Sonnenterrasse gelegen,
blieb es von größeren Katastrophen
wie Feuersbrünsten verschont und er-
hielt 1975 den Henri-Louis-Wakker-
Preis für das intakt erhaltene Dorfbild.
Guarda wurde 1160 erstmals er-
wähnt und erlangte als Saumstation an
der Verbindungsstrecke zwischen Co-
mersee und Innsbruck oder dem Re-
schenpass und München an Bedeu-
tung. Salz wurde von Innsbruck nach
Italien, Käse und andere Lebensmittel
von Italien nach Österreich transpor-
tiert. Österreichische Truppen zerstör-
ten Guarda 1623 während des Drei-
ßigjährigen Kriegs vollständig. Nach
dem Wiederaufbau blieb das Dorf bis
auf den heutigen Tag unversehrt. In
den 1860er Jahren wurde die Engadi-
ner Strasse gebaut. Der neue Ver-
kehrsweg in der Talsohle schnitt das
Dorf vom Durchgangsverkehr, einer
wichtigen Einnahmequelle, ab. Die rei-
che Gemeinde verarmte. In 130 Jah-
ren entstanden nur zwei Neubauten.
Der in Guarda wohnhafter Architekt
Johann Könz ergriff in Zusammenar-
beit mit „Pro Campagna“ um 1930 die
Lavin
‡XI/C3
Lavin liegt am Inn, eingebettet in Wie-
sen, Weiden und ausgedehnte Wäl-
der. Es ist Ausgangspunkt des 60 km
langen Panorama-Höhenweges. Der
Ort wird von der Straße umfahren.
In Namen Lavin steckt das Wort
Lawine. Zerstört wurde der Ort aber
vor allem durch Brände. Einige alte
Engadiner Häuser haben sich jedoch
in dem vom Brand 1869 verschonten
Dorfteil erhalten, so das Paravicini-
Haus mit dem geschnitzten Giebel-
gebälk und geometrischen Sgraffiti
und die Häuser Nr. 46, 42, 32, 29. Die
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